Kleines Pen-&-Paper-Lexikon

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MindOfTheMa...

28, Männlich

Beiträge: 62

Kleines Pen-&-Paper-Lexikon

von MindOfTheMadHatter am 27.08.2015 12:58

Hallo, liebe Community!

Ich hab mir mal die Mühe gemacht, ein kleines Glossar für Anfänger anzulegen. Ich habe versucht, die wichtigsten Begriffe mit aufzulisten. Falls ihr der Meinung seid, dass etwas fehlt, könnt ihr das gern hier posten und ich füge den Begriff hinzu.

Intention hier ist nicht, alle existierenden P&P-Begriffe aufzulisten (dafür hier eine auführlichere Version), sondern Rollenspielneulingen, die ihre ersten Schritte im P&P in diesem Forum machen, die wichtigsten Begriffe zu erklären, die auch wirklich häufig hier im Forum verwendet werden. (Deshalb auch nur kleines Lexikon. )

Unterstrichene Begriffe werden noch einmal separat erklärt.

 

1. GRUNDBEGRIFFE:

Charakter, Personen innerhalb der Rollenspielwelt, meistens synonym verwendet zu Spielercharakter, kann seltener aber auch Nichtspielercharaktere miteinbeziehen

Charakterbogen, Dokument, auf dem Grunddaten, Werte (Attribute und Fertigkeiten) und ggf. Hintergrundinformationen zum Spielercharakter (siehe SC) festgehalten sind

Charaktererstellung, der Prozess von der Idee bis zum Ausarbeiten der Werte eines Charakters

D[X], D steht für Dice, also Englisch für Würfel; siehe W[X] 

Game Master, kurz GM; gängige Bezeichnung für den Spielleiter im englischen Sprachraum

GM, siehe Game Master oder Spielleiter 

NSC, Nichtspielercharakter; Figur, die grob umrissen oder stark ausgearbeitet sein kann und mit den Spielercharakteren (siehe SC) interagiert; wird vom Spielleiter kontrolliert

Probe, Würfelwurf, um zu ermitteln, ob eine Handlung erfolgreich ist oder nicht

SC, Spielercharakter; Figur mit einem ausgearbeiteten Konzept, die von einem Spieler kontrolliert wird

SL, kurz für Spielleiter 

Spielleiter, kurz SL; Person, die verantwortlich ist für den Ablauf des Abenteuers (spielt NSCs, beschreibt die Umgebung, usw.) 

System, Regelsatz der Spielmechaniken; oft werden auch die Spiele selbst als Systeme bezeichnet

W[X], W steht für Würfel, die Zahl entspricht der Anzahl der Seiten
 

 

2. REGELN:

Attribute, angeborene Charaktereigenschaften, die alle Charaktere teilen, bzw in dem sie alle Werte besitzen (z.B. Intelligenz, Stärke, usw), je nach System manchmal auch nur Eigenschaft genannt; Gegenteil von Fertigkeit  

  Fertigkeit, erlernte Charaktereigenschaften, deren Kombination jedem Charakter individuell sind (z. B. Fremdsprache, elektrische Reperaturen, usw.), je nach System manchmal auch nur Eigenschaft genannt; Gegenteil von Attribut

"Goldene Regel", die Aufforderung der Autoren an den Spielleiter oder die ganze Gruppe sich die Regeln zueigen zu machen
(Die Formulierungen sind je nach System ganz unterschiedlich: Manche stellen der SL einen Freifahrtschein aus, die Regeln zu verändern, wegzulassen oder zu brechen, wie es ihr beliebt. Andere schlagen vor in der Gruppe Rücksprache zu halten und nur wohlüberlegte und verbindliche Änderungen durchzuführen.)

Hausregel, Regel, die nicht im offiziellen Regelwerk aufgeführt ist, aber innerhalb einer Gruppe anerkannt und angewendet wird

Kritischer Erfolg, bestmögliches Würfelergebnis bei einer Probe; zieht entsprechendes Ereignis nach sich (z.B. erhöhter Schaden); Gegenteil eines Patzers

Modifikator, Wert, der das Würfelergebnis positiv (Bonus) oder negativ (Malus) beeinflusst
Beispiel: Dunkelheit kann bei einer Wahrnehmungsprobe einen Malus bewirken

Patzer, schlechtestes mögliches Würfelergebnis bei einer Probe; zieht ein entsprechendes Ereignis nach sich (z.B. Schaden an selbst); Gegenteil eines kritischen Erfolges

RAI, steht für 'rules as intended', Regelanwendung, die sich an der vermuteten Designer-Intention und/oder an der Spielweltlogik orientiert

RAW, steht für 'rules as written', Regelanwendung, die sich streng nach dem Wortlaut richtet; siehe auch Regelnazi

Talent,


3. SPIELWEISE:

Battlemap, siehe Bodenplan

Bodenplan, eine Unterlage (aus Papier, Vinyl, Pappe oder anderen (wieder)beschreibbarem Material) mit Rastermuster (Dreiecke, Quadrate oder Sechsecke), um Kämpfe zu simulieren und dabei die Position der Charaktere zu bestimmen (in der Regel mit Miniaturfiguren) 

Hangout, Google Hangouts; (auf dem Nerdpol weit verbreiteter) Videokonferenz-Dienst, der im Rollenspiel-Bereich für Online-Runden genutzt wird, welche wahlweise auch live auf YouTube gezeigt werden können

Immersion, Hineinversetzen in die Spielwelt

Railroading, Spielleiterstil, bei dem der SL die Spieler auf den vorgegebenen Pfad der Geschichte drängt, wodurch sie weniger Freiheiten haben  

Regelnazi, Person, die sehr strikt auf die Einhaltung der Regeln (hier eher RAW als RAI) besteht; lehnt u. U. auch Hausregeln ab  

Sandbox, Spielstil, bei dem sich die Spieler/Spielercharaktere (siehe SC) frei innerhalb der Spielwelt bewegen dürfen und sich die Geschichte aus ihren Handlungen und Improvisation des Spielleiters ergibt  

 

4. SPIELSTRUKTUREN:

Abenteuer, eine einzelne Herausforderung bzw. kleine Geschichte; meistens kurz genug, um in bis zu vier Sitzungen beendet werden zu können  

Kampagne, längere Geschichte, die durch Verknüpfung mehrerer Abenteuer entsteht; besitzt oft noch eine Rahmenhandlung

One Shot, ein einzelnes Abenteuer 


5. HINTERGRUND/SPIELWELT: 

 Multiversum, Spielwelt, die aus mehreren unabhängigen Parallelwelten (siehe Planes) besteht

Plane, auch Realm, Welt innerhalb eines Multiversums, besonders in Dungeons & Dragons  

Setting, die (fiktionale) Welt bzw. das Universum, in der das Spiel stattfindet

 

6. BEGRIFFE ZU EINZELNEN SYSTEMEN:

Call of Cthulhu, kurz Cthulhu oder CoC;am weitesten verbreitetes Horror-Pen-&-Paper-System (Original 1981/Deutsch 1986), aktuell in der 5. Edition 

Cthulhu, siehe Call of Cthulhu

Das Schwarze Auge, größtes und ältestes deutsch-stämmiges Pen-&-Paper-System (1984), aktuell in der 5. Edition

DSA, kurz für Das Schwarze Aug

Dungeons & Dragons, gilt als erstes Pen-&-Paper-System (Original 1974/Deutsch 1983), aktuell in der 5. Edition

Dungeon Master, kurz DM, Spielleiter bei Dungeons & Dragons

D&D, kurz für Dungeons & Dragons

Meister, Name für den Spielleiter in einigen Systemen, unter anderem Das Schwarze Auge

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.08.2015 13:18.

OpheliaWinter

34, Weiblich

Beiträge: 229

Re: Kleines Pen-&-Paper-Lexikon

von OpheliaWinter am 27.08.2015 13:25

Finde ich super *Daumen hoch*

Spontan fällt mir nur noch das Einfügen der Abkürzungen GM und SL ein. Allerdings könnte es einfacher sein, wenn eben jene Abkürzungen separat nochmal aufgeführt werden. In manchen Spielen werden "Eigenschaften" statt Attributen oder Fertigkeiten genannt. Das spricht zwar irgendwie alles für sich, aber nya...
Vielleicht noch die Erwähnung von Realm und Welt. Mehr will mir aber beim besten Willen nicht einfallen. Hast du schon ganz gut so gemacht *Keks geb*

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MindOfTheMa...

28, Männlich

Beiträge: 62

Re: Kleines Pen-&-Paper-Lexikon

von MindOfTheMadHatter am 27.08.2015 20:28

So, erledigt. 'Realm' hab ich jetzt unter 'Plane'. (Hoffe, das ist richtig so.) Und danke für den Keks. ;3

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Regan

32, Männlich

Beiträge: 172

Re: Kleines Pen-&-Paper-Lexikon

von Regan am 28.08.2015 13:47

Würde ich noch um Regelnazi, Railroading, Sandbox und Immersion erzgänzen^^

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Athair

96, Männlich

Beiträge: 445

Re: Kleines Pen-&-Paper-Lexikon

von Athair am 28.08.2015 14:12

RAW, RAI und die goldene Regel gehören auch noch dazu.

RAW (rules as written): Regelanwendung, die sich streng nach dem Wortlaut richtet.
RAI (rules as intended): Regelanwendung, die sich an der vermuteten Designer-Intension und/oder an der Spielweltlogik orientiert.

"Goldene Regel": Die Aufforderung der Autoren an die Spielleitung oder die ganze Gruppe sich die Regeln zueigen zu machen.
Die Formulierungen sind je nach System ganz unterschiedlich: Manche stellen der SL einen Freifahrtschein aus, die Regeln zu verändern, wegzulassen oder zu brechen, wie es ihr beliebt. Andere schlagen vor in der Gruppe Rücksprache zu halten und nur wohlüberlegte und verbindliche Änderungen durchzuführen. (Ich schrieb mal darüber.)


[@ MindOfTheMadHatter: Das kannst du gern so in den ersten Beitrag packen - oder umschreiben. Wie du magst.]

Im Tanelorn gibt so ein "Lexikon" übrigens schon - in sehr ausführlich.

Alternativtext

Antworten Zuletzt bearbeitet am 28.08.2015 14:21.

MindOfTheMa...

28, Männlich

Beiträge: 62

Re: Kleines Pen-&-Paper-Lexikon

von MindOfTheMadHatter am 28.08.2015 14:41

Danke, Regan und Athair, alles drin. ^^

@ Athair: Ich fand deine Definitionen gut, hab ich mal so übernommen. Das größere Lexikon hab ich oben auch direkt verlinkt, auch dafür nochmal danke. Da hier die Betonung absichtlich auf 'klein' liegt, ist es wohl ganz klug, noch eine ausführlichere Version zu verlinken.

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ArnoldClan

26, Männlich

Beiträge: 49

Re: Kleines Pen-&-Paper-Lexikon

von ArnoldClan am 28.08.2015 15:53

super

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Tojo

27, Männlich

Beiträge: 109

Re: Kleines Pen-&-Paper-Lexikon

von Tojo am 28.08.2015 16:23

Sehr nett, gute Arbeit.
Kann bestimmt hilfreich seien wenn jemand das 1. Mal Streams guckt sich durch Beiträge oder Wikis liest.

Vielleicht unter Patzer/Kritischer erfolg Begriff wie Nat(ural/türliche) 20/1 einbauen, solche Begriff werden oft verwendet, auch in Streams, und so kann man direkt die verbindung ziehen.

One-Shot für Abenteuer die auf 1 Spiel-Session ausgelegt sind, zB um Systeme kennen zu lernen.

Eine Ergänzung zu Powerplaying wäre vieleicht auch gut, also Charaktere (manchmal leider auf kosten des Rollenspiel/story-Faktors) nach Regeln/Mechaniken des Spiels so effizient wie möglich zu bauen. Kann dazu führen dass Charaktere die Hauptrolle die sie inne haben besser als sonst ausfüllen können, dafür halt aber auch nur die ^^

Als Abkürzung die teils auch öfters verwendet wird wenn es brenzlig wird: TPK - Total Party Kill, das Ableben aller Spielercharaktere

You, the people, have the power - the power to create machines. The power to create happiness! You, the people, have the power to make this life free and beautiful - to make this life a wonderful adventure. Then in the name of democracy - let us use that power - let us all unite. Let us fight for a new world - a decent world.

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Athair

96, Männlich

Beiträge: 445

Re: Kleines Pen-&-Paper-Lexikon

von Athair am 29.08.2015 03:13

Ein paar Anmerkungen und Ergänzungen:

Zuerst Letzeres:
Battlemap -> siehe Bodenplan

Klasse ...

Talent, meist eine Art von Sonderfähigkeit die einer Spielfigur besondere Handlungen erlaubt oder für bestimmte Handlungen einen positiven Modifkator vergibt. Talente können z.B. Wuchtschlag, Hart im Nehmen, Charismatisch oder Sechster Sinn heißen. Verschiedene Spiele nennen Talente unterschiedlich. So können Talente die Namen "Feats", Edges, manchmal auch Vorteile heißen. (Vorsicht: DSA z.B. nennt Fertigkeiten Talente)

... ggf. ... müsste man dann Vorteile/Nachteile auch nochmal beschreiben.


Änderungsvorschläge:
One Shot, ein einzelnes Abenteuer, das an einem Spielabendnd "durchgespielt" wird.


Vielleicht macht es Sinn das Lexikon thematisch zu ordnen.

1. GRUNDBEGRIFFE:
Charakter
Charakterbogen
Charaktererstellung
D[X]
Game Master
GM
NSC
Probe
SC
SL
Spielleiter
System
W[X]

2. REGELN:
Attribute
Fertigkeit
"Goldene Regel"
Hausregel
Kritischer Erfolg
Modifikator
Patzer
RAI
RAW
(Talent)

3. SPIELWEISE:
Bodenplan
Hangout
Immersion
Railroading
Regelnazi
Sandbox


4. SPIELSTRUKTUREN:
Abenteuer
Kampagne
One Shot

5. HINTERGRUND/SPIELWELT
Multiversum
Plane
Setting

6. BEGRIFFE ZU EINZELNEN SPIELEN:
Das Schwarze Auge
DSA
Dungeons & Dragons
Dungeon Master
D&D
Meister

Alternativtext

Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.08.2015 03:14.

koali

45, Männlich

Beiträge: 3723

Re: Kleines Pen-&-Paper-Lexikon

von koali am 29.08.2015 06:17

Oneshots sind doch meist nicht an einem Abend vorbei... zumindest hier oft nicht...
"die an einem Abend/einer Spielsession durchgespielt werden KÖNNEN..."

Das wär vielleicht die richtige Formulierung.


Kolali_auf_Youtube1.jpg

Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.08.2015 06:17.
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