Verantwortung im Rollenspiel(?)

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Zarathustra
Gelöschter Benutzer

Verantwortung im Rollenspiel(?)

von Zarathustra am 26.02.2014 13:18

Ich hätte das Thema ganz gerne mal diskutiert. Angesichts des neuen nun endlich offiziellen Supermoderators können wir das wohl auch endlich gefahrlos tun.

Also, gibt es so etwas wie Verantwortung im Rollenspiel?

Wer hat Verantwortung im Rollenspiel? Wo fängt sie an, wo hört sie auf? Bezieht sie sich auf Themen und Inhalte und/oder Spielstile?


Und ich will mal gleich den Anfang machen (Diskussionen können doch gar nicht früh genug eskalieren). Ich bitte meine Meinung ernst zu nehmen, denn sie ist ernst gemeint, auch wenn sie provokativ wirken mag!

Ich finde nicht, dass es so etwas gibt. Ich lehne da auch jede Verantwortung ab. Ich halte Rollenspiel deshalb für so ein geniales Hobby, weil es absolut grenzenlos ist. Und ich habe keinerlei Bereitschaft mich da selbst künstlich zu beschränken. Es gibt keine Tabus in den Inhalten und Themen und ich ziehe meinen Spiel- bzw Leitungsstil recht rücksichtslos durch. Wenn das jemandem nicht passt, dann muss er eben auch nicht mit mir spielen. Gibt ja reichlich Alternativen. Das selbe gilt für mein Publikum. Wenn meine Inhalte nicht von Youtube gesperrt werden, dann bin ich zufrieden. Niemand wird gezwungen sich den Kram anzusehen und das Internet ist ein reudiger Ort, der ohnehin egal was man veranstaltet zu noch schlimmerem freien Zugang gewährt.

Ich besitze jedoch die unendliche Güte vorher klar zu kommunizieren worauf es hinauslaufen könnte. Wer damit nicht erwachsen umgehen kann wird ausgeschlossen um den anderen nicht ihr Vergnügen beschränken zu müssen. Ich will ja niemanden für das Hobby verbrennen indem ich ihn traumatisiere. Aber wenn es überhaupt Verantwortung gibt, dann hätte die jeder in der Hinsicht auf sich selbst zu achten und sich nicht zu viel zuzumuten.

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HowToPnP
Gelöschter Benutzer

Re: Verantwortung im Rollenspiel(?)

von HowToPnP am 26.02.2014 13:45

Nun, die Verantwortung am Spieltisch sollte eigentlich klar sein:
Jeder trägt zum einen die Verantwortung dafür, dass er/sie selbst nichts tut, was anderen den Spielspaß verdirbt. Wenn man z.B. weiß, dass ein Mitglied der Spielrunde keine Folter im Spiel haben will, der Spielleiter aber eine Folterszeene einbaut oder die Spieler anfangen einen NPC zu foltern ist das Spiel für denjenigen der keine Folter im Spiel haben will ruiniert.
Darüber hinaus sollte jedem klar sein, dass das was am Spieltisch passiert nichts mit der Realität zu tun hat (und umgekehrt) nur weil ich einen Rassisten oder Pädo am Spieltisch spiele (was ja je nach Setting nicht unbedingt unüblich ist) heißt das nicht, dass ich als Person solche Ansichten habe (ich kann ja auch nicht zaubern). Und nur weil mein Charakter einen anderen Charakter bestielt, heißt das nicht, dass ich was gegen den Spieler habe, mein Charakter ist nunmal so.

Was die Verantwortung innerhalb der Spielwelt angeht:
Hier kann man sich streiten was out-of-character ist und wie weit der Spielleiter das Geschehen manipulieren darf.
Was hier gelten sollte ist "behandel jeden Charakter so, als wäre er/sie ein echter Mensch" so bekommen Charaktermomente zum einen mehr Gewicht und zum anderen kann man damit die Momente unterbinden in denen sich der Spieler denkt "Das ist ja nur ein Pixelhaufen und ich wollte ja testen ob die neue Axt besser ist als die alte". Natürlich kann sich dier Verantwortung der Spieler sich nicht wie Wahnsinnige zu benehmen je nach Setting und Situation etwas abwandeln.
Wenn ich in einem "emotionial bedeutsamen" Setting (also z.B. einer fiktiven Version des dritten Reiches oder so) spiele haben ich eine größere Verantwortung mich nicht wie ein Monster zu benehmen (hauptsächlich wegen dem Spielspaß der Anderen) weil es viele Leuten eben sauer aufstößt, wenn jemand in einer braunen Uniform böse Sachen macht. Wenn ich allerdings einen Kobold in Pathfinder spiele, dann kann ich mir sehr viel mehr rausnehem, weil da keine emotionale Nähe besteht.

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Lameth

48, Männlich

Beiträge: 935

Re: Verantwortung im Rollenspiel(?)

von Lameth am 26.02.2014 13:50

Natürlich hat man eine Verantwortung im Rollenspiel. Das ist wie in jeder anderen sozialen Interaktion auch. Es gilt dabei die persönlichen Grenzen anderer zu wahren. Desweiteren gilt es natürlich das Gesetz zu wahren.

Du wiedersprichst dir auch selbsti n deinem Post. Wenn du sagst, du kündigst an, worauf sich Leute gefasst machen müssen, wenn sie ein Spiel mit dir spielen, dann nimmst du doch schon Verantwortung wahr.

Ich habe jetzt einige Spiele von dir gesehen und bei keinem habe ih Tabubrüche oder unverantwortliches Handelnn wahrgenommen. In deinem Don´t rest your head Spiel sagst du sogar ganz klar, dass du dich zurückhälst um neue Spieler nicht zu überfordern und vor dem Kopf zu stossen.

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Zarathustra
Gelöschter Benutzer

Re: Verantwortung im Rollenspiel(?)

von Zarathustra am 26.02.2014 14:42

@ lameth: was ich aus Nettigkeit tue und wozu ich mich moralisch verpflichtet fühle sind aber zwei Paar Schuhe. Wenn ich jemanden für eine Tischrunde suche oder für eine regelmäßige Veranstaltung statt für einen Obeshot im Hangout, dann bin ich da nicht so zimperlich.

@ how to: das sehe ich nicht so, eine braune Uniform verpflichtet schon fast zu abgefucktem Kram um die Glaubhaftigkeit für alle beteiligten zu wahren. Und das wäre auch schon wieder ein tabu, das ich echt nicht einsehe. Wer im zweiten Weltkrieg spielt sollte sich auf Vernichtungskrieg und Völkermord einstellen. Sonst wäre derjenige fehl am Platz und würde den reflektierten Spielern das Spiel verhunzen.

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HowToPnP
Gelöschter Benutzer

Re: Verantwortung im Rollenspiel(?)

von HowToPnP am 26.02.2014 15:04

Du sagst: 

Wer im zweiten Weltkrieg spielt sollte sich auf Vernichtungskrieg und Völkermord einstellen. Sonst wäre derjenige fehl am Platz und würde den reflektierten Spielern das Spiel verhunzen.
 und ich habe gesagt:
Wenn man z.B. weiß, dass ein Mitglied der Spielrunde keine Folter im Spiel haben will, der Spielleiter aber eine Folterszeene einbaut oder die Spieler anfangen einen NPC zu foltern ist das Spiel für denjenigen der keine Folter im Spiel haben will ruiniert.
Also stimme ich dir zu: Wenn du keine abgefuckte Scheiße willst, spiel nicht im 3. Reich! Wenn jemand keine Fantasy will, soll er kein DSA spielen.
Aber ich sage, dass es wichtig ist die Spieler nicht vor den Kopf zu stoßen. Man muss die Spieler vorbereiten und ihnen klar machen, dass es zu schrecklichen Dingen kommen kann, damit sie sich darauf vorbereiten können. Du sagst offen und frei heraus: "Hey, wollt ihr Blitzkrieg spielen? Ihr seid SS-Truppen und müsst im 3. Reich klarkommen." die Spieler die das nicht möchten, werden sich gar nicht erst an den Tisch setzen, und alle anderen wissen, worauf sie sich einlassen.
Du spielst nicht einfach eine Pathfinder-Runde in der plötzliche Kreaturen aus der Feder von Lovecraft auftauchen, die dann anfangen die Spieler zu vergewaltigen und Babys zu fressen während Nazis auf Dinosauriern vorbeireiten. Es ist wichtig, dass die Spieler ungefähr wissen worauf sie sich einlassen.

Ich persönliche sehe auch nicht wirklich ein, warum das 3. Reich aanders behandelt werden sollte als andere Settings. Ob ich nun einen entlaufenen christlicher Skalven im römischen Reich, einen Gnom in einer Drowstadt oder einen Juden im 3. Reich spiele ist nicht wirklich ein Unterschied. Warum sollte es etwas anderes sein, nur weil andere (fast identische) Settings, in denen du in einer ähnlichen Position bist länger her oder ausgedacht sind?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.02.2014 15:28.

Lameth

48, Männlich

Beiträge: 935

Re: Verantwortung im Rollenspiel(?)

von Lameth am 26.02.2014 16:07

Alo ich denke wir sind uns alle einig, dass man Grundsätzlich Rücksicht aufeinander nimmt, Spielinhalte abspricht usw. wenn man zusammenspielen will.

Soganz verstehe ich deine Intention nicht Kamel. Von welcherVerantwortung sprichst du hier? So etwas wie ein Bildungsauftrag hat man im Rollenspiel per se natürlich nicht.

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19Uhr30

41, Männlich

Beiträge: 128

Re: Verantwortung im Rollenspiel(?)

von 19Uhr30 am 26.02.2014 19:33

Ich denke auch, dass es eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte, dass man auf seine Mitspieler Rücksicht nimmt und dass jeder Spieler darauf achtet, dass jeder am Spiel Spaß hat. Aber ich habe auch den Eindruck, dass das in der Praxis ein deutlich geringeres Problem ist, als es in solchen Diskussionen zu sein scheint. Wenn ein Spieler mal sowas wie "Tabus" eingebracht hat, waren das eher Dinge an der Spielwelt, die er nicht mochte. Also beispielsweise "Ja... Lass uns in Aventurien spielen, aber Maraskaner finde ich so nervig. Könnten wir sie einfach dezent verschweigen?".
Dagegen musste man über das Thema Sex beispielsweise nie sprechen, weil jedem klar war, dass man Sex wie in einem Hollywoodfilm behandelt und nicht wie in einem Schaukelfilmchen aus dem Netz.

Und so verhält es sich doch auch mit Nazis! Ja genau! Mit Nazis ist das nämlich genauso wie mit Sex... Man kann sie so oder so behandeln. Aber man macht es für gewöhnlich einfach nicht auf die extreme Weise. Man könnte im Rollenspiel Nazis wie in Indiana Jones oder auch wie in Schindlers Liste behandeln. Aber wenn man sie wie in Schindlers Liste behandelt, dann bitte auch mit der nötigen kritischen Reflexion. Denn einen Lageraufseher, der voller Überzeugung brutal Menschen von seiner Terasse aus erschießt wollen bestimmt ähnlich viele Leute spielen wie eine detailiert beschriebene Orgie.

Und das hat nichtmal in erster Linie etwas mit politischer Korrektheit oder deutscher Befangenheit zu tun. Denn in einem mittelalterlichen Setting spielt wohl auch kaum jemand eine Horde Raubritter, deren Abenteuer daraus bestehen einen gesamten Spielabend brandschatzend und vergewaltigend von Dorf zu Dorf zu ziehen. Das ist einfach keine Ebene auf der man sich solchen Themen nähert.

Man muss Nazis im Rollenspiel nicht ernstnehmen. In einem Pulp-Adventure darf man es garnicht. Aber ich schätze, wenn man selbst in die Rolle der Täter schlüpft kommt man um eine gewisse Ernsthaftigkeit und kritische Betrachtung nicht herum. Deshalb wird es wohl auch kaum bespielt, weil wir unser Hobby doch lieber um einiges gelassener und unterhaltsamer begehen wollen.

In diesem Sinne: Put Hitler in the cupboard!

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PurpleTentacle

-, Männlich

Beiträge: 417

Re: Verantwortung im Rollenspiel(?)

von PurpleTentacle am 26.02.2014 19:39

Besser als 19Uhr30 könnt ich's nicht in Worte fassen! 

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Wer Regeln konsequent ignoriert und handwedelt, sollte bei Empfehlungen und Diskussionen mal schön die Kresse halten.

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koali

46, Männlich

Beiträge: 3723

Re: Verantwortung im Rollenspiel(?)

von koali am 27.02.2014 11:15

Jop... ich denke auch, das es das ganz gut trifft!

Was mir auffällt ist dass du Zara, ständig behaubtest ohne Verantwortung und voll aufe Omme zu spielen... HART sein... männlich sein...

Deien bisherigen Streams zeigen ein anderes Bild...


Vieleicht stimmt auch deine Selbsteinschätzung nicht ganz!
Oder du bist eine wirklich fiese Person, die uns allen richtig einen vor macht...
KA...

Wie oben schon gesagt, jeder sollte Verantwortung haben, für sich selbst und für diejenigen mit denen er/sie eine gute Zeit haben will. Sei es im Rollenspiel oder woanders.
Es schadet auch nicht sich über seine Verantwortung Anderen gegenüber ein bissl n Kopf zu machen.

Oben steht: Wers nicht gucken will (oder kann) der solls nicht gucken.
Hmmm... Was ist mit denen, die cool sein wollen wie das Kamel und sich das ganze dann wieder besseren Wissens antun?

Wenn ich schon nicht die Verantwortung übernehme für meine eigenen Sachen, kann ich natürlich auch für andere keine Verantwortung übernehmen, soweit ist das klar.
Aber in einer verantwortungslosen Welt, möchte ICH zumindest nicht leben.

ABer wie auch schon gesagt, ich glaube, das Zara instinktiv, unterbewusst oder wie auch immer trotzdem verantwortungsvoll handelt.
Auch ein Advocatus Dialboli kann hier ja nicht schaden.... wenn mein Eindruck nicht so ganz täuscht!?


Kolali_auf_Youtube1.jpg

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.02.2014 12:31.

Zarathustra
Gelöschter Benutzer

Re: Verantwortung im Rollenspiel(?)

von Zarathustra am 27.02.2014 16:18

Ich habe nie gesagt man solle rücksichtslos sein. Ich sehe nur keine Verpflichtung zum Gegenteil.

Und wer so cool sein will wie ich steht erstens vor einer unlösbaren Aufgabe und ist zweitens selbst dran schuld.

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