[Grusel-Mystery Geschichte] Der Spiegel

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Sir.Prahlegod

25, Männlich

Beiträge: 27

Re: [Grusel-Mystery Geschichte] Der Spiegel

von Sir.Prahlegod am 10.01.2017 19:25

Tatsächlich ist mir die Idee zu der Geschichte kommen, nachdem ich richtig anfing Lovecraft zu lesen. Ich denke, ich werde mal besonderes Augenmerk auf seinen Schreibstill legen. Edgar Allan Poe habe ich übrigens letztens auch endlich mal wieder gelesen

Und bestimmt werde ich, nach der Überarbeitung, die Geschichte wieder online stellen.

Wie gesagt danke für die äußerst hilfreiche Kritik, Anrgung und Tipps. ^^

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Keandir

25, Männlich

Beiträge: 10

Re: [Grusel-Mystery Geschichte] Der Spiegel

von Keandir am 09.01.2017 22:52

:333333

Kein Problem, dafür ist es da, um dir die Möglichkeit zu geben (was darauf ankommt ob man Lust dazu hat), sich in dem zu verbessern, was einem Spaß macht oder in dem man sich verbessern will.

Umso mehr/öfter jemand eine Geschichte schreibt, seine Fehler dadurch selbst findet und sich von anderen Leuten rat holt, desto besser werden die Geschichten oder auch die Geschichte nach der Zeit, Übung macht den Meister, dass kenne ich aus eigener Erfahrung schon sehr gut. xD

Um ehrlich zu sein finde ich "analysieren", echt ein blöd gewähltes Wort, man muss es ja nicht direkt analysieren, sondern kann nur auf die Dinge eingehen, die einem an der Geschichte gefallen und so eine (wenn auch nur grobe), Vorstellung von dem finden, was man für seine eigene gerne besser machen würde.

Ach übringends wünsche ich dir viel Spaß beim "verbessern" deiner Geschichte, ich hoffe die andere Version (irgendwann, wenn du zufrieden bist) lesen zu dürfen.

Vielleicht neben Lovecraft noch eine Horrorgestalt die Bücher schrieb: Edgar Allan Poe - kann dir keine besonders Empfehlen, da ich nicht weiß ob es deinen Geschmack trifft, bei mir ist es so: Kommt drauf an über was er schreibt (und mir fallen die Namen gerade nicht ein xD).

Nur als Idee vielleicht kann man sich ja auch von irgendwelchen Spielen (egal welche, Computer, Rollenspiel,...), FIlmen oder sonstigem inspireren lassen.

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Penumbra_Wolf
Gelöschter Benutzer

Re: [Grusel-Mystery Geschichte] Der Spiegel

von Penumbra_Wolf am 09.01.2017 21:16

Bitte bitte. ;)

Wo wir grad im Schauergenre drin sind: Greif dir einfach mal ein paar Lovecraft Exemplare und versuche vielleicht diese nach Struktur, Schreibstil und angewandter Bildsprache zu "analysieren"... Ich bin überzeugt, dass dir beim bewussten Hinsehen auffallen wird, dass er doch recht viel Energie auf das besagte Show, don't tell verwendet, wobei eine Exposition über die Teilnehmenden Charaktere auch nicht ausbleibt. 

Von den wenigen Geschichten die ich gelesen habe, hat es mir persönlich "Die Ratten im Gemäuer" ausgesprochen angetan und ich würde sie dir dazu gerne weiterempfehlen, solltest du diese noch nicht gelesen haben. 

Analysieren klingt furchtbar langweilig -zumindest für mich- allerdings kann ich mir doch sehr gut vorstellen, dass das eine gute Trittleiter darstellen könnte um herauszuarbeiten, wie Lovecraft arbeitet und was für Sinnbilder, Beschreibungen, Beispiele uä. er verwendet. Sein etwas gestelzter Schreibstil mag zwar (leider) nicht mehr unglaublich zeitgemäß sein, allerdings kann es -so glaube ich- ein gutes Gespür dafür vermitteln, was an textlichen Konstruktionen so alles möglich ist.

Die Lektüre eines moderneren Schinkens nebenher zum vergleichenden Wirkungstest wäre glaube ich auch ne Idee. ;)



Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.01.2017 22:40.

Sir.Prahlegod

25, Männlich

Beiträge: 27

Re: [Grusel-Mystery Geschichte] Der Spiegel

von Sir.Prahlegod am 09.01.2017 20:37

Wow danke
Das ist hochwertige, konstruktive Kritik, mit der sich sehr gut arbeiten lässt. Ich werde euren Rat auf jeden Fall beherzigen.
Diese Geschichte ist übrigens während einer Übung im Darstellendes spiel Unterricht entstanden, und ich wollte nur mal wissen, wie das so ankommt. Jetzt habe ich Lust die Geschichte zu überarbeiten.
Wie gesagt: Herzlichen Dank!

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Keandir

25, Männlich

Beiträge: 10

Re: [Grusel-Mystery Geschichte] Der Spiegel

von Keandir am 09.01.2017 17:46

Juden Dach,

Ähm, ok, viel gibt es da nicht hinzu zu fügen, was mir aufgefallen ist, ist auch bei dem gleichen Satz, wie der, der von "Wulfscrow", als Beisoiel genommen wurde.
Da setzte ich jetzt einmal an und sage, was mir daran "Suspekt" ist. Der Satz ist soweit gut, nur ist dort das Wort "öfter" zu oft gefallen, ich weiß nicht ob das Absicht war, denn in manchen Texten führt dies zu einem besseren Verständnis der Situation oder des Zustandes der Person (doch dort werden sie meist nur an den Anfang der Sätze gesetzt). Ich finde, dass es in diesem Satz eher in die Kategorie Wortwiederholung fällt, da dieses "öfter", zumindest bei mir, den Lesefluss stört. :3
Eine Alternative wäre, die Sätze aufzuteilen und anstatt dem "öfter" vielleicht ein anderes Wort zu verwenden und/oder die Wörter etwas umzustellen.

Beispiel: "Während dieser Zeit nutzte er auch den Taschenspiegel immer öfter, aber wenn er hinein sah fühlte er sich unzureichend und hässlich. Seine Selbstwahrnehmung verschlechterte sich, destso mehr er in den Spiegel sah, nachdem er dies tat, kam er nicht daran vorbei immer und immer wieder in den Spiegel zu sehen."

Ok der letzte Satz ist zu krass abgeändert, weil mir dazu jetzt nichts mehr einfiel, aber so in etwas könnte man es angehen.

Ach und zu"Wolfscrow´s" Rat, ich kann dem nur zustimmen, Adjektive, mehr Beschreibungen drumherum und Vergleiche sowie Beispiele der beschriebenen Situationen sorgen für mehr Verständnis des/für den Leser(s) und man kann sich generell besser in die Geschichte "reinfühlen", die Charaktere besser Verstehen und hat noch einige nette Hintergrundiformationen um sich das Bild besser Vorstellen zu können und sich seine eigene Welt oder seine eigenen Gesichter (hiermit meine ich Beweggründe oder Vorkomnisse) zu der Geschichte vorstellen zu können.
So kommt man besser an die Charaktere ran und kann vllt. sogar mitfühlen, wie es ihnen ergangen ist. Also generell mehr Hintergrundinformationen oder Nebensätze mit deutlchen oder etwas Aussagenden BEschreibungen wären sinnvoll.
Wobei mir die Idee hinter der Geschichte echt gut gefällt.

Das wären einige Tipps von mir, ich wollte nicht (zu viele) Sachen, die "Wolfscrow" schon geschrieben hatte verwenden, weshalb ich auf seine Ideen zur verbesserung entweder nur noch einmal eingegnagen bin oder ihn als Beispiel verwendet habe, ich hoffe das stört niemanden.

LG Keandir DDD


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Penumbra_Wolf
Gelöschter Benutzer

Re: [Grusel-Mystery Geschichte] Der Spiegel

von Penumbra_Wolf am 09.01.2017 13:59

Ahoi! 

Habe mir eben kurz deine Geschichte zu Gemüte geführt. Bin zwar weder Literaturfachmann noch ein passionierter Bücherwurm wie viele auf dem Pol, allerdings glaube ich, dass ich dennoch ein paar Vorschläge zu Besten geben kann.


1. Mein Eindruck ist: die Geschichte ist zu kurz. Damit will ich nicht sagen, dass man sie jetzt noch um 1-2 Seiten verlängern sollte. Es geht mir vielmehr darum, dass ich ein paar Elemente vermisse, welche vielleicht dem Stimmungsaufbau dienlich sein könnten. Bspw:

- In welcher Situation befindet sich der Neffe?: [Meines Erachtens in diesem Falle eher optional] Man kann etwas mehr auf den Neffen eingehen und an der Geschichte vielleicht so drehen, dass auch er vielleicht indirekt in Mitleidenschaft gezogen wurde, was er jedoch erst dann zu erkennen glaubt, als er das Manuskript seines Onkels liest... ein bisschen Foreshadowing also.

- Beziehung des Wiedergebenden zum Onkel: Meiner Ansicht nach ist die Beschreibung, dass der Onkel neuerdings ziemlich impulsiv und abgehetzt wirkte etwas wenig. Das der Neffe dann auch noch aussagt, dass er nie großartiges Interesse an dem Erbe des Onkels besaß lässt ihn ihm gegenüber irgendwie leicht... gleichgültig erscheinen? An dieser Stelle wäre es glaube ich angebracht gewesen, näher auf die zwischenmenschliche Beziehung zwischen Neffe und Onkel einzugehen. Wie dachten Neffe und Umfeld von dem Onkel? Ist ihre Beziehung gestört? Wenn ja, warum? Lebten sie aneinander vorbei? Gab es Anstrengungen aus diesem Status heraus zu kommen? Ist der Neffe sich im klaren darüber, warum gerade er die Hinterlassenschaften erhält? Hat er Erinnerungen an seinen Onkel bevor er begann sich so eigenartig zu verhalten? Wie nahm er dessen Tod wahr? Wenn ihm sein Onkel so gleichgültig war, ist er es ihm nun noch immer, jetzt wo er weiß, dass irgendwas faul war? Das sind alles Fragen die meiner Ansicht nach helfen können, etwas mehr über den Onkel und seinen Neffen herauszufinden. Der Leser wird dadurch vielleicht eher geneigt sein Interesse in die Charaktere zu investieren und das wirkt sich -soweit meine Beobachtung- zuträglich auf die Spannung innerhalb der Geschichte aus. 

- Präsentation: Man hätte meines Erachtens gut 1-2 Beispiele bringen können, die aufzeigen, wie sich der wandelnde Zustand des Onkels auf die ihm Nahestehenden auswirkte, wie sein Neffe auf ihn aufmerksam wurde und was der Onkel in diesem Zustand alles getan hat, was irgendwie sonderlich anmuten könnte. 


2. "Während dieser Zeit nutzte er auch den Taschenspiegel immer öfter, aber wenn er hinein sah fühlte er sich unzureichend und hässlich, je öfter er hinein sah, desto mehr verschlechterte sich auch seine Selbstwahrnehmung und desto öfter sah er hinein."

Irgendwie habe ich Probleme damit, mich mit diesem Satz anzufreunden. Möglich, dass es nur an mir liegt aber ich geb mal trotzdem meinen Senf dazu, da er mich irgendwie irritiert. Zum einen kommt er mir etwas doppelt gemoppelt vor denn: "aber wenn er hinein sah fühlte er sich unzureichend und hässlich" - deutet bereits darauf hin, dass seine Selbstwahrnehmung angeschlagen zu sein scheint.

Seine Erkenntnis [oder doch die des Neffen? Es wird nämlich nicht klar gesagt.] wiederum, dass seine Selbstwahrnehmung sich verschlechtert, deutet meiner Ansicht nach darauf hin, dass seine Selbstwahrnehmung doch noch eigendlich recht OK sein müsste. Schließlich nimmt er wahr, dass seine eigene Wahrnehmung von sich selbst falsch ist und an ihr arbeiten könnte. 


2.1. Ich glaube, dass man generell ein paar wiedergegebene Beispiele/"Tagebucheinträge" des Onkels zwischenschieben sollte, um mal von der anderen Seite aus einen Blick auf die beschriebene Situation zu werfen. Diese dürfen ruhig eigenartig und kryptisch sein. Denke, dass man solche Sachen wie in 2. beschrieben so auch besser an den Mann bringen kann, zumal es potentiell Spannung erzeugen kann, mit solchen Bausteinen konfrontiert zu werden.


Ganz allgemeiner Rat:
Die goldene Regel in Film und Literatur ist -wenn ich als Laie richtig liege-: Show, don´t tell - Ergo  mit adjektiv-ausgeschmückten Beschreibungen, Vergleichen und/oder Beispielen arbeiten und Wege finden, die Handlungen der Charaktere dem Leser zu präsentieren, sodass sie geistig und emotional 'greifbar' werden.

In diesem Fall hast du dir das meiner Ansicht nach mehr oder minder verbaut, weil der Neffe den Inhalt des Manuskriptes nur wiedergeben will. Dass er dem Leser sagt, dass das in ihm Geschriebene von wirrem Charakter ist. Ist zwar schön und gut, allerdings wird dem Leser dadurch meines erachtens kein 'handfester' Eindruck von dieser Eigenartigkeit gegeben. Die folgenden 'Erläuterungen' des Neffen zum Inhalt des Manuskriptes und Zustand des Onkels besaßen für mich den Charakter eben solcher. Hier greift dann das umgekehrte Tell, don´t show, wobei des Spannungspotentiales wegen im Grunde das Gegenteil erreicht werden sollte.





Das ist, was mir auf die Schnelle eingefallen ist und nur meine Meinung. Bin etwas auf dem Sprung. Vielleicht haben ja noch ein paar andere Feedback für dich. ^^



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Sir.Prahlegod

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[Grusel-Mystery Geschichte] Der Spiegel

von Sir.Prahlegod am 09.01.2017 01:02

Der Spiegel

 

Nachdem mein Onkel verstarb erbte ich einige ausgewählte Dinge seines überschaubaren Besitzes: Unter anderem sein Manuskript und einen alten Taschenspiegel.
Am Anfang interessierte mich sein Erbe ziemlich wenig, er war fast nie zu Besuch gewesen und wenn er da war, war er neuerdings ziemlich impulsiv und wirkte irgendwie gehetzt. Irgendwann las ich es allerdings trotzdem:

Das Buch war ziemlich staubig und ich hatte Angst, dass die Seiten zwischen meinen Fingern einfach zerbröselten. Ich werde nun den äußerst verstörenden Inhalt, des Manuskriptes, nur wiedergeben, da mein Onkel sehr durcheinander und verwirrt schrieb. Und es nicht einfach war diese Informationen überhaupt heraus zu kristallisieren.
Alles begann als er auf einem Trödelmarkt einen alten Taschenspiegel erstanden hatte. Seit diesem Einkauf veränderte sich etwas: Er fühlte sích scheinbar verfolgt, beobachtet und unsicher. Irgendetwas Unbegreifliches und Ungreifbares schien sich ihm, ganz gemächlich, aber bedrohend, zu nähern.
Während dieser Zeit nutzte er auch den Taschenspiegel immer öfter, aber wenn er hinein sah fühlte er sich unzureichend und hässlich, je öfter er hinein sah, desto mehr verschlechterte sich auch seine Selbstwahrnehmung und desto öfter sah er hinein. Nach fünf Tagen Benutzung begannen dann die Aussetzer. Es passierte manchmal, dass er morgens aus dem Haus ging, um abends wieder Heim zukommen ohne zu wissen, was er den ganzen Tag über getan hatte. Er fühlte sich zu der Zeit auch sehr schwach, er hatte das Gefühl Energie für mehr als einen Menschen aufbringen zu müssen. Irgendwann war es soweit, dass er, wenn er in den Taschenspiegel sah, den Menschen darin nicht mehr erkannte. Dieser Mensch sah ihm auf merkwürdige, verzerrte Weise ähnlich, nur gefährlicher, brutaler und bösartiger...
Von da an bemerkte er sein Bild im Spiegel immer öfter, nur schien es ihm nicht mehr, wie üblich zu spiegeln, sondern ihn zu beobachten und anzustarren. Manchmal bemerkte er sogar, dass es sich regte, selbst dann, wenn er ohne Bewegung einfach nur da saß. Das Spiegelbild machte auf ihn den verstörenden Endruck als ob es lauerte und nur auf einen richtigen Moment zu warten schien.
Das Letzte was mein Onkel dann niederschrieb war der Vorsatz den Taschenspiegel zu zerstören. Und dann ohne irgendwelche abschließenden Worte brach das Manuskript ab...

Als ich fertig mit lesen war, bemerkte ich, dass es inzwischen Dunkel war. Ich saß in meinem Zimmer und schaute zum Karton in dem ich den Taschenspiegel meines Onkels verstaut hatte und, trotz der sommerlichen Temperaturen, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken...

 

Kritik ist erwünscht.

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