Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

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Heretic
Gelöschter Benutzer

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Heretic am 09.10.2013 23:22

@Nefycee: Ja, es hat sich keiner beschwert, weil das vermutlich typische DSA-Monokultur-Spieler sind/waren, die der Maxime "Der Meister hat immer recht" verhaftet sind, und die nie vermittelt bekamen, dass man beim RPG Freiheit hat, auch die Freiheit, NEIN zu sagen. Und wenn du deine Spieler NICHT vorher gefragt hast, ob die Aushebelung und Ersetzung eines gültig bindenden Regelwerks (auf das man sich vorher ja per Gruppenkonsens geeinigt hatte) ok ist, dann bist du ein objektiv beschissener SL, der über die Köpfe der Spielerschaft hinweg einfach Dinge entscheidet, ohne sie gefragt zu haben.

Wir hatten mal in unserer Gruppe so einen Fall, dass unser SL mit sowas (und allerlei anderen No-Gos) ums Eck kam, und wir haben einfach "NEIN." gesagt, und ihm erklärt, warum das, was er da tun wollte, nicht sinnvoll ist. Er verstand es nicht, und da er nicht vernünftig argumentieren konnte/wollte, und auch seinen SL-Posten nicht abgeben wollte, haben wir ihn dann auch recht schnell abgesägt, bzw. ihn ausgeladen.

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Zarathustra
Gelöschter Benutzer

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Zarathustra am 09.10.2013 23:10

Sowas geht aber halt auch wirklich nur mit manchen Gruppen. ich kriege regelmäßig die Krise wenn ich Rätsel lösen soll statt meines Charakters... Wozu hat der Wissenstalente? Es kommt halt sehr darauf an wieviel Wert auf die Trennung von Spieler- und Charakterwissen in einer Gruppe gelegt wird. Bei uns ist es eher so, dass man sogar etwas für sich behält, wenn man denkt, dass der Charakter es nicht mitbekommen hat oder nicht wissen sollte. Auf die Idee mit dem Schlösserknacken würden wir da niemals kommen. Ich stelle mir das aber für Gruppen die da ganz anders rangehen interessant vor.

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nefycee

-, Männlich

Beiträge: 94

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von nefycee am 09.10.2013 23:05

Ein Spieler stimmt doch mit seiner Teilnahme nur einem Setting zu. Welche Regeln zum Einsatz kommen das weiß er ohnehin nicht da das ja auch vom Spielverlauf bestimmt wird. In einer Horror oder Krimi DSA Runde die dann plötzlich in einem eingeschneiten Wirtshaus mit zwei Bewohnern und den Spielern als Gästen spielt interessiert es keinen ob alle die Regeln zum berittenen Kampf im Kopf haben.

Als SL schaffe ich Szenarien entsprechend meiner Kompetenz und Vorstellung. Bin ich gut dann treffe ich den Geschmack meiner Mitspieler und alle diskutieren noch tagelang über die geilsten Momente. Regeln können da mMn sogar kontraproduktiv sein.
Ich habe zB schon ein paar Mal so ein Metall-Knoten Puzzel hingeworfen und eine Sanduhr umgedreht als es darum ging das sie ein Schloss in einer bestimmten Zeit knacken müssen bevor sie entdeckt werden. Hätte ich nur auf die Talente würfeln lassen wäre es vll DSA gewesen, aber so ist das "unser" DSA. Beschwert hat sich da noch niemand.

Ich denke aber auch das man als SL relativ gut selektieren kann mit wem man spielen möchte und wer auf der selben Wellenlänge liegt. Dafür gibt es eben auch den Dialog vorher und die Proberunde. Sehen wir uns diesen Thread an wissen wir schon genug um zu wissen wer hier mit wem könnte, und alle spielen somit letztlich Spiel das sie suchen

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Zarathustra
Gelöschter Benutzer

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Zarathustra am 09.10.2013 22:02

Ja das kann ich mir auch vorstellen. Obwohl man ja entweder so daran gehen könnte, dass man einfach sagt "Wir machen halt unser eigenes Ding" (find ich super!) oder ganz "Meister" "Die dummen Spieler wissen es doch eh nicht besser, muahahahaaa!" (finde ich ... suboptimal ^^). Aber auf ersteres muss man leider erstmal kommen. Zweiteres steht für meinen heutigen Geschmack noch viel zu oft in Rollenspielbüchern

Ich will euch mal schockieren: In meinen allerersten Anfängerzeiten, den DUNKLEN ZEITEN, da mochte ich Systeme wie DSA besonders weil die Abenteuer durchgescriptet waren, das gab irgendwie Sicherheit. Und sogar, dass alles geregelt war. Da brauchte man nicht flexibel sein, da lehnte man sich einfach zurück und gebot dem Spieler der eine Frage hatte es doch bitte nachzuschlagen (Man hat ja als SL eh schon so viel zu tun... ^^). Da war man immer fein raus.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.10.2013 22:03.

_Tindrana
Gelöschter Benutzer

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von _Tindrana am 09.10.2013 21:53

ich denke die Angst kommt daher, dass man Angst hat das Abenteuer zu versauen. Besonders wenn die Spieler erfahrerener sind als der Meister selbst.

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Zarathustra
Gelöschter Benutzer

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Zarathustra am 09.10.2013 21:29

Opposition ist eine wertvolle Angelegenheit. Vielfalt ist auch nicht zu unterschätzen. Jetzt spricht vielleicht der Politiker aus mir, aber diese Opposition erreicht einfach mehr, wenn sie ihre Inhalte attraktiv darbietet. Beispiel: Dank grüner Opposition musste eine CDU-Regierung ein Bundesumweltministerium ins Leben rufen, die APO hat dagegen nichts erreicht als den Ausbau des Polizeistaates...

Aber ich schweife wieder ab.

Regeln schaffen Strukturen und Verlässlichkeit. Sehr richtig! Ich bin 100% bei dir in diesem Punkt! Es müssen aber nicht die aus dem Buch sein. Denn man kann Regeln an sein spiel anpassen und man sollte es auch tun, wenn das Spiel dadurch für alle Beteiligten besser wird. Aber Regeländerungen/Hausregeln müssen VORHER klar kommuniziert werden um keine falschen Erwartungshaltungen udn Spielleiterwillkür zu befördern. Falls du das zwischen deinem wild um dich fauchen ausdrücken wolltest, dann bin ich auch da zu 100% bei dir!

Nur macht der Ton die Musik. Ich finde übrigens auch, dass man ruhig mal etwas provozieren darf. Man darf auch überspitzen, man darf die komplette Palette der Stilmittel ausschöpfen. Man sollte es aber doch bitte empfängerorientiert einsetzen, denn sonst erreicht man niemanden.

Und wenn der erste Eindruck von dir für einen Neuling ist, dass du sein Lieblingssystem madig machen willst (ob das so ist oder nicht kann ich nicht beurteilen, ich kann dir nur sagen, wie es auf mich wirkt), dann verbrennst du die armen Kerlchen schon sofort für deine Ideen, inhalte und Meinungen. Und da hat niemand was von, am wenigsten du.

Zum "Abfeiern des Mittelmaßes": Es wird hier viel Wert auf das heranführen von Anfängern gelegt. EBEN DAMIT DIE ARMEN NICHT MEHR KEINEN HABEN, DER SIE AN DIE HAND NIMMT!!! Und aus professioneller Pädagogischer Sicht kann ich es nur befürworten, da dann etwas niedrigschwelliger ranzugehen.
Mehr Wert auf Flexibilität zu legen als auf Regelgenauigkeit und Systemperfektion ist aber nichts schlechteres, sondern nur eine andere Herangehensweise.  

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.10.2013 21:32.

Heretic
Gelöschter Benutzer

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Heretic am 09.10.2013 21:16

Ich bin kein Extremist, definitiv nicht. Ich komm nur nicht aus dem "Tal der Ahnunglosen", ich hab eine vertretbare Meinung und die argumentiere ich auch gern aus. Wenn ihr das nicht ertragen könnt oder wollt, ist das eure Sache.
 
Zu der Sache, dass ich auf Regeln herumreiten würde, das stimmt einfach nicht.
Meine einzige Aussage ist und war: Es braucht Regeln, um Struktur zu erzeugen. Denn ohne Struktur kann es keinen Sinn geben, weil (selbst im Spiel) ohne Struktur Handeln keine sinnvolle Bedeutung hat.


Denn eines ist unbestritten (und ich HABE es genau SO schon oft mit Neulingen erlebt):
Die meisten Neulinge können eben NIEMANDEN fragen, der schon länger RPG gemacht hat, und die nehmen eben Regeln als R.A.W. ("rules as written") wahr, und das führt eben zu Leuten, die keines ihrer Systeme jemals hinterfragen, und die der Ansicht sind, nicht dazulernen zu müssen, weil sie denken, dass das, was sie da an Spielleitung tun, bereits perfekt sei.
Was sie (die Spielleitung) größtenteils eher... nicht ist. Neutral formuliert.

Härter und deutlicher formuliert:
Der Eindruck, der sich mir immer mehr aufdrängt, ist die Nabelschau einer Gruppe von Leuten, die kaum RPG-Erfahrung haben
(und Zeitdauer mit Erfahrung verwechseln), sich gegenseitig für (mMn leidenschaftsloses) unteres Mittelmaß abfeiern, und es für den Gral guten RPGs halten.

Versteht mich nicht falsch, aber so euphorisch ich euch anfangs gegenüberstand, umso mehr fange ich mittlerweile an, zu zweifeln. Mir fehlt hier noch die Meinungsvielfalt, Streitkultur und Diskussionsbereitschaft eines Forums.
 

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Zarathustra
Gelöschter Benutzer

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Zarathustra am 09.10.2013 20:48

Extremisten sind einfach nicht die besten Diskussionspartner... Aber wir wollen hier nicht vom thema abkommen, denn es ist eins, bei dem echt was rumkommen könnte.

Ich hätte eine Idee:
Wie wäre es wenn man ähnlich wie bei diesem Karnevaldingsbums statt der Frage wie man denn besser spielen könne, sich mal Fragen würde wie man besser den Einstieg in das Spielleiten hinbekommt und was angehende Spielleiter, aber auch Spieler UND Regeldesigner dafür tun können?    

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FrankVoigt

49, Männlich

Beiträge: 534

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von FrankVoigt am 09.10.2013 20:09

Regelnazis nerven hart!

Ich finde "Extremisten" in beiden Lagern ehrlich gesagt nervig. Na ja, Extremisten in allen Lebenslagen sind mir eigentlich suspekt und gehören abgeschafft.

Mein Youtube Channel

Ich lebe in meiner eigenen kleinen Welt. Aber das ist okay - Man kennt mich dort.

Entropy isn't what it used to be

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Zarathustra
Gelöschter Benutzer

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Zarathustra am 09.10.2013 19:42

Irgendwie schlägt bei Heretic mein Trollradar an  Ich finde die Herangehensweise an Diskussionen etwas nervig. Aber seis drum, ein par Chancen hat er noch


Die Angst vor dem Spielleiten kommt von Leuten, die ständig auf Regeln herumreiten und propagieren, dass man alle kennen muss

Amen! Regelnazis nerven hart!

 

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