Enttäuschung
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Enttäuschung
von DieGraueZelle am 05.10.2013 16:42Guten Tag,
Wir spielen derzeit eine Kampagne die sich bereits über 4-5 Runden hinzieht.
Meine Spieler suchen nach dem Würfel eines alten Zwergenmeisters. In diesem soll der Meister zu Lebzeiten ein komplexes Geheimnis versteckt haben. Bisher wissen meine Spieler noch nicht einmal ob dieser Würfel überhaupt existiert.
Wenn sie ihn letztendlich in den Händen halten, plane ich ihnen eine alte zwergische Weisheit oder so etwas zu servieren...
Keine weltbewegenden Entdeckungen, keine magischen Waffen oder umwerfende Zaubersprüche...
Der Meister schuf diesen Mythos um den Würfel bevor er starb, um jene die nach seinem Wissen gierten zu belehren.
Ich bin mir nicht sicher wie meine Spieler darauf reagieren werden.
Deshalb wollte ich mal nach Meinungen und/oder Erfahrungsberichten fragen.
Wurdet ihr als Spieler selbst schon enttäuscht und wie seit ihr damit umgegangen?
Habt ihr als Spielleiter schon mit Enttäuschung gearbeitet?
Re: Enttäuschung
von Glgnfz am 05.10.2013 16:49Hmmm... Ich sehe da keinen Sinn drin.
Vielleicht haben die Weisheiten des alten Zwergs ja Auswirkungen? (Wer sie liest erhöht seinen Intelligenzwert, erhält die Fertigkeit "Philosophie", bekommt +20% auf Steinarbeiten...)
Wenn ich aber meine Spieler enttäuschen würde, dann nur kurzzeitig. Vielleicht erscheint das Gefasel ja auf den ersten Blick doof und sinnlos, wird aber beim nächsten oder übernächsten Abenteuer dann total wichtig? Das fände ich okay.
Re: Enttäuschung
von La_Cipolla am 05.10.2013 16:51Oder sie finden was anderes Tolles. Oder es gibt eine Art moralischen Sieg über irgendwas.
Irgendwas sollten sie davon haben. Ich hab auch oft mit Enttäuschung rumgespielt, und es hat nur selten funktioniert.
Los Muertos, ein Rollenspiel mit Skeletten - Inklusive Thread am Nerdpol!
Re: Enttäuschung
von koali am 05.10.2013 16:53Jo oder der Weg zu dieser Erkenntnis bringt ihnen wirklich etwas.
Ich denke da kommt es einfach auf eine stimmige präsentation der Sache an ob die Spieler davon enttäuscht sind oder eben nicht.
Wenn sie aus gier getrieben dem Würfel hinterherjagen kann diese Entdeckung durchaus auch belehrend und dadurch positiv sein.
Schwer zu sagen auch wenn man die Spieler ansich nicht kennt.
Re: Enttäuschung
von DieGraueZelle am 05.10.2013 17:04Genau!...Ich dachte auch an Gier.
Kann aber verstehen das sie sich vielleicht hintergangen fühlen, besonders weil die Quest nicht ganz so leicht wird...
Ich glaube ich werde den Würfel zwischen wertvollem Zeug positionieren und dann eine Gier Weisheit drauf schreiben.
Der Würfel selbst ist wertlos.
Das wird dann eine moralische Diskussion. Wenn sie das Zeug mitnehmen, dann wird sie das in anderen Abenteuern behindern oder belästigen. Ich denke dann habe ich alles untergebracht.
Danke ihr habt mir sehr geholfen...
Trotzdem immer her mit anderen Ansichten.
Re: Enttäuschung
von Tarin am 05.10.2013 17:10Du willst "The Reward" gucken
The Reward bei Vimeo
Pack noch einen Zettel in den Würfel: "Der größte Schatz ist Freundschaft" Ernsthaft, so eine "Der Weg ist das Ziel" Geschichte funktioniert doch. Solang es am Ende irgendwie nützlich ist und die Infos im Würfel noch auf einen vergessenen Ort hindeuten, den man nur noch aus Legenden kennt... will sagen: Pack eine nette Kleinigkeit, einen neuen Plothook und eine Belohnung rein. Alle Infos in einen großen Diamanten geschliffen oder so.
Re: Enttäuschung
von Kingpin am 05.10.2013 17:33Oder es ist etwas drin, was sie noch weniger erwarten:
Statt irgendeiner Weisheit sind es die letzten Worte des Zwergs, der feststellte, dass die große Erkenntnis, die er im Würfel festhalten wollte, nicht mehr ist als eine große Gefahr. Irgendein Geheimnis, das ihn das Leben kostet, das er aber dennoch nicht einfach unkommentiert lassen kann, in der Hoffnung, das künftige Generationen in der Lage sind, besser damit umzugehen. Das bietet dann einen schönen Einstieg in das nächste Abenteuer.
Was Enttäuschungen im Rollenspiel angeht hab ich diese nur gemacht, wenn meine eigenen Bemühungen im Bezug auf die Überwindung von Hindernissen umsonst waren. Wenn ich mir zum Beispiel einen guten Plan gemacht habe, einen Gegner zu besiegen und der dann dennoch unüberwindlich war oder (ja, auch das kommt vor), der dann nicht anspruchsvoll genug war.
AnguyX
Gelöschter Benutzer
Re: Enttäuschung
von AnguyX am 05.10.2013 20:44Ein Weg wäre auch sie unterwegs auf der Suche immer wieder mal besondere Sachen finden zu lassen und tolle Dinge zu erleben - und die Weisheit ist das die Suche nach dem Würfel und das was man auf dieser Erlebt und die Freundschaften die man geschlossen hat der wahre Schatz ist den man in Gold nicht aufwiegen kann?
Ich bin was sowas angeht leider sehr kitschig
P.S.: Und selbst wenn die Nachricht "nichts wert" ist darf der komplex durchachte mechanismus und die aufmachung/Material des Würfels ja einen sehr guten Preis erzielen^^
Taschenschi...
Gelöschter Benutzer
Re: Enttäuschung
von Taschenschieber am 05.10.2013 21:14Der Punkt ist: Klassisches Rollenspiel ist zielorientiert. Die Charaktere haben Ziele. Die Spieler haben Ziele. Die Spieler wollen, dass die Charaktere ihre Ziele erreichen.
Wenn sie das dann nicht tun, sind nicht nur die Charaktere enttäuscht, sondern auch die Spieler.
Wenn bei deinen Spielern die Herausforderung im Vordergrund spielt, läufst du dementsprechend Gefahr, dass sie meutern - weil das Ende nicht nur die Charaktere enttäuscht hat, sondern auch den Spielern die Befriedigung eines Triumphs verweigerst.
Es ist sicherlich nicht unmöglich, das so abzuziehen, dass die Spieler sich nachher denken "Whoa, was ein geiles Abenteuer". Aber dafür solltest du meiner Einschätzung nach deine Spieler ziemlich gut einschätzen können. Wenn du hier nachfragst, nehme ich einfach mal an, dass du selbst dir unschlüssig bist - und dann würde ich doch eher dazu raten, es sein zu lassen und ein anderes, spielerfreundlicheres Ende zu wählen.
Re: Enttäuschung
von Sammuell am 06.10.2013 07:50Die meisten meiner Charaktere würden bei so einer Box mit einem Zettel erst mal nach versteckten Nachrichten, besonderen Runen oder ähnlichen suchen und damit den ganzen dramatischen Effekt zerstören, nur mal als vorwarnung: Spieler denken so.
Der Trick um daraus ein gutes Abenteuer zu machen wäre es den Spielern nicht das Gefühl zu geben das sie auf den Trick eines sentimentalen Zwerges hereingefallen sind, sondern das gewonen zu haben. Es gibt einen Bösewicht, der den Würfel auch sucht und gerade dabei ist durch die Tür zu brechen als die Spieler diesen erreichen... und sie können ihn mit einem lächeln auf den Lippen den Schatz überlassen. Oder wenn die Reise tatsächlich das Ziel war, dann haben sie auf der Reise nicht nur neue Erfahrungen gesammelt, sondern der Krieger hat dabei dem Adeligen geholfen, der ihm als gegenleistung versprochen hat ihn sobald er seine Suche beendet hat zum Ritter zu machen und so weiter.