Erfahrungspunkte für gutes Rollenspiel...
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Re: Erfahrungspunkte für gutes Rollenspiel...
von La_Cipolla am 23.10.2013 11:08Ich reih mich mal bei denen ein, die das Thema nicht ganz einfach finden. Wie Zwart neige ich zwar auch zu der Einstellung "wozu sollte ich Anreize geben? entweder haben die Leute Bock drauf oder nicht", aber ich sehe auch ein, dass es Gruppen geben mag (vielleicht gerade Anfänger?), bei denen das eine Maßnahme darstellen mag. Man muss halt immer auch an die Gefahr denken, dass so ein System im schlimmsten Fall die extrovertierten Spieler noch lauter macht, wodurch die introvertierten noch weniger "rollenspielen". Extrovertierte Charaktere werden ebenfalls bevorzugt, denn wer gibt schon Erfahrung, weil der Spieler eines introvertierten Charakters den ganzen Abend nichts gesagt hat? ;D
Was ich dagegen SEHR gern mag, sind Erfahrungspunkte als Ausgleich für rollenspielerisch motivierte, aber handfeste Nachteile. Es gibt einige Systeme, die haben das mit eingebaut (die nWoD etwa gibt Erfahrungspunkte durch Charakternachteile wie Blindheit nur dann, wenn man auch wirklich einen NACHTEIL dadurch erleidet), aber ich finds auch sonst einen sehr netten Effekt. Bestes Beispiel: Die Spieler verzichten in D&D etc. auf eine Belohnung, weil es zu ihren Charakteren passt. Dann gebe ich, gerade wenn mir auf die Schnelle kein anderer Vorteil einfällt, gern mehr Erfahrungspunkte, um den Nachteil durch weniger Geld auszugleichen. Und ich habe jetzt ganz bewusst D&D als Beispiel gewählt, weil Balance und ähnliche Fragen je nach Edition eine sehr große Rolle spielen - wer in D&D auf eine Belohnung verzichtet, ist rein von den Regeln her ziemlich ... unklug.
Heißt: Erfahrung für gutes Rollenspiel dann, wenn es die Spieler ernsthaft benachteiligt, und wenn das im System Probleme mit sich bringen kann.
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Re: Erfahrungspunkte für gutes Rollenspiel...
von Zwart am 23.10.2013 11:09Was man wiederum als schlechtes Rollenspiel bezeichnen könnte, weil Du die Spiele nicht richtig, nicht so wie gewünscht/gedacht, spielst. *gg*
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Re: Erfahrungspunkte für gutes Rollenspiel...
von SirPadras am 23.10.2013 11:13Zum Glück ist mir völlig wumpe, was von mir erwartet wird und meine Mitspieler stimmen mir bisher immer zu
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Re: Erfahrungspunkte für gutes Rollenspiel...
von Zwart am 23.10.2013 11:26Das kann einem auch völlig egal sein.
Kritisch wird es erst wenn man die Spiele anhand dieser Präferenz bewertet und daraufhin dann undifferenziert von diesen Spielen abrät weil sie ja "kein gutes Rollenspiel" unterstützen oder gar keine richten Rollenspiele seien (gerade über das D&D hört man sowas ja immer wieder, weils ja nur Hack&Slay sei).
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Re: Erfahrungspunkte für gutes Rollenspiel...
von SirPadras am 23.10.2013 11:44Da stimme ich dir vollkommen zu.
Auch wenn das von der eigentlichen Diskussion abweicht, glaube ich schon, dass gewisse Rollenspiele gewisse Spielstile unterstützen oder fördern, aber mir und meinen Freunden am Spieltisch kann das ja erstmal egal sein.
Hier offenbaren sich jedoch gewisse Schwächen in der Abstraktionsfähigkeit mancher Spieler, denn mann kann nur bewerten, ob das System die Dinge, die es versucht zu tun gut oder schlecht macht. Alles andere ist sehr subjektiv und nur eine Aussage über die Kompatibilität eines Systems mit den eigenen Vorlieben. Absolute Aussagen über letzteres sind einfach nicht möglich.
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Re: Erfahrungspunkte für gutes Rollenspiel...
von Lameth am 23.10.2013 11:45Da stellt sich mir wiederum die Frage: Ist ein Spiel, bei dem es nicht darum geht eine Rolle zu spielen, ein Rollenspiel? Das ist für mich der signifikante Aspekt eines rollenspieles. Das ist nciht wertend gemeint. Ein DnD4 Dungeon crawler ist für mich kein Rollenspiel, sondern ein taktisches Konfliktspiel. ein TT Wargame ist für mich auch kein Rollenspiel, Diablo ist auch keins, nur weil ein Spiel die möglichkeit bietet mit der Zeit aufzusteigen und Punkte zu verteilen ist es noch lange kein Rollenspiel. Auch nicht jedes Erzählspiel ist ein Rollenspiel. Es gibt durchaus Unterschiede zwischen einem Rollenspiel und einem Erzählspiel. Man kanns ich in einer Runde Treffen und der erste fängt an eine Geschichte zu Erzählen, ein anderer führt sie weiter und der letzte beendet sie. Ist auch ein Erzählspiel, aber kei Rollenspiel. Ich weiß jetzt nicht genau, wie das bei FATE ist, das kann ich nicht beurteilen.
Re: Erfahrungspunkte für gutes Rollenspiel...
von La_Cipolla am 23.10.2013 11:59Na ja, "Rolle spielen" (wenn man schon in Definitionsrichtung gehen will) ist ja ein weites Feld. In eine andere Rolle schlüpfst du auch in Diablo, und deshalb ist das auch ein Rollenspiel. Heißt, zu sagen, nur das "schauspielerische" Rollenspielen wäre Rollenspielen, ist eine sehr willkürliche Definition.
Edit: Okay, noch kurz zur Erklärung, das Problem ist nicht die Willkür (kann jeder halten, wie er will), sondern die Wertung, die dahinter steht, im Sinne von "das ist kein Rollenspiel". Das hat Implikationen, und damit kann man Leuten vorzüglich vors Bein pissen, gerade weil es so willkürlich ist. Vergleich: Es gibt in diesem Gedankenstrang zweifelsfrei auch Leute, die Spiele wie DSA, die WoD etc. nicht mehr als Rollenspiele bezeichnen würden, weil ihnen die Regeln das "Rolle-Spielen" nicht genügend umsetzen. Ich kennen sogar einen, der sagt, ein Rollenspiel ist kein Rollenspiel, wenn es Regeln verwendet ... Was die Rollenspieler der Regelsysteme wiederum sehr wütend macht.
Will sagen: Ich glaube, von dieser Rollenspieldefinition hat niemand was, der sie sich nicht selbst ausgedacht hat. Obwohl sich D&D4 streckenweise wie ein Brettspiel spielt, ist es immer noch ein Rollenspiel, und wenn man etwas anderes sagt, sollte man sich überlegen, was die Intention dahinter ist (und noch wichtiger: wie sie bei den anderen ankommt).
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Re: Erfahrungspunkte für gutes Rollenspiel...
von Zwart am 23.10.2013 12:06Eben.
Ein Spiel mit diesem Schwerpunkt wäre für mich auch eher Impro-Theater und kein Rollenspiel.
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Zarathustra
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Re: Erfahrungspunkte für gutes Rollenspiel...
von Zarathustra am 23.10.2013 12:56Auf diese Diskussion habe ich schon gewartet.
Meine Meinung:
1. Es ist unfassbar dämlich, dass ein ein Charakter dadurch schnelleren Kompetenzzuwachs erfährt, dass er von seinem Spieler besser dargestellt wurde.
2. Das kann zu Spielstildiktatur führen.
3. Ich will niemanden erziehen, dafür werde ich nicht bezahlt.
4. Wenn es in einer Gruppe üblich ist und alle drauf stehen, dann nehme ich di Punkte eben und versteigere sie dann einfach nicht, bevor ich lange rumstänkern muss.
5. Warum pochen so übermäßig oft Frauen auf diesen Usus? Ich als Quotensexist muss das leider fragen.
Re: Erfahrungspunkte für gutes Rollenspiel...
von Talasu am 23.10.2013 13:25also ich persönlich handhabe es immer so das alle spieler die gleiche anzahl an exp erhalten. denn so bevorzuge ich keinen bestimmten spieler. wie Lameth bereits am anfang erwähnt hat, sehe ich erfahrungspunkte eher als mittel seinen charakter weiter zu entwickeln und nur weil der spieler ein guter "schauspieler" ist, ist das ja keine erklärung dafür das sein charakter auf einmal mehr exp erhält. im grunde spielt ja jeder spieler seine rolle und deßhalb bekommt auch jeder die erfahrung dafür.
ich finde soetwas auch immer schwierig zu beurteilen. wenn man zbsp in eine erfahrene gruppe einen kompletten anfänger steckt, der keine erfahrung mit rollenspielen hat, dann wird dieser die ersten abende da sitzen und sich angucken wie das spielen abläuft. vielleicht braucht er auch noch etwas zeit mit den leuten/charakteren warm zu werden und dann vergehen halt so 3 oder 4 abende. in der zeit haben die erfahrennen spieler schon einen vorsprung an exp, was ja wieder den neuling benachteiligt. deßhalb meine meinung: gleiche erfahrung für alle.
@Zarathustra: dein fünfter punkt ist mir bisher noch nie so untergekommen und habe ich auch persönlich noch nie erlebt. aber ich glaube es gibt auch genug männliche spieler die auf diese regel bestehen.