Muss ich mich schlecht fühlen, wenn ich DSA gut finde?
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BahnausSee
Gelöschter Benutzer
Re: Muss ich mich schlecht fühlen, wenn ich DSA gut finde?
von BahnausSee am 11.07.2014 10:45ich möcht mich hier nochmal kurz melden, weil die unterhaltung teilweise ein wenig schlagseite bekommt. "dsa ist schlecht weil 1. 2. 3. 4. aber du musst dich nicht schämen es zu mögen" ist ja doch ein wenig vorurteilsbehaftet. (no offense, kein vorwurf, niemand muss anfangen zu flamen)
deshalb würd ich gern nochmal kurz erwähnen was ich absolut subjektiv, persönlich und nur auf mich bezogen an dsa mag, auch wenn ich da einigen vorhergehenden argumenten 1 zu 1 wiederspreche und es wohl sowieso schon taaaaaaaauuuuuusend mal erwähnt wurde, aber so ist das mit dsa spielern eben, die fühlen sich immer wichtig (oh the irony ):
dsa ist groß und kompliziert! es gibt nicht DIE menschen, sondern zigverschiedene unterklassen rassen kulturen, mit ihren eigenen besonderheiten, speziellen werten und stereotypen. ich mag das sehr und finde es schade, dass es in dsa 5 alles gleichgemacht wurde. genau das macht nämlich dsa so anderst als andere pnps. klar kann man jetzt sagen ein spieler soll sich das alles selber ausdenken, aber mal ehrlich die wenigsten denken so tief ins detail einer charaktergeschichte rein, wie dsa einem vorschlägt/vorschreibt.
vorallem bei einer eher unmotivierten anfängergruppe ist das echt cool, weil es den spielern in den arsch tritt und sie dazu zwingt man ein wenig über ihren charakter nach zu denken und nicht nur nen pappaufsteller zu spielen (eigene tischerfahrung, deal with it!)
dsa hat eine hintergrundgeschichte, die man entweder komplett über jahre hinweg lesen und studieren kann, oder mal kurz ne doppelseite überfliegen kann, oder sie eben auch komplett ignorieren kann. bis jetzt ist mir noch nichts, weder im pnp bereich noch in filmen oder büchern untergekommen, das einfach so groß und trotzdem spannend ist, ohne einen dabei zu zwingen ganz einzutauchen.
man hat immer die wahl. nehmen wir mal das negativ beispiel call of cthulhu (obwohl ich das auch sehr gerne mal oneshot mäßig spiele). in CoC hat man wenig regeln, wenig hintergrund und wenig charaktererstellungsmöglichkeiten. klar könnte man sich jetzt die mühe machen und sich für das alles tausend erweiterungen selber ausdenken, aber mal ehrlich wer macht sich die mühe.
es ist doch viel einfacher aus einem großen pulk dinge weg zu streichen als einen kleinen pulk aus dem nichts zu vergrößern.
nochmal zusammenfassend: dsa hat seine guten und schlechten seiten, wenn man sich aber mal wirklich damit beschäftigt und für sich selbst entscheidet was man benutzen will und was nicht überwiegen aber, meiner meinung nach, die guten seiten.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam
Re: Muss ich mich schlecht fühlen, wenn ich DSA gut finde?
von La_Cipolla am 11.07.2014 10:26Wenn du Welten willst, die in eine ähnliche Richtung gehen, wären Splittermond, Warhammer Fantasy und die Vergessenen Reiche (Dungeons & Dragons) eine Überlegung wert. Golarion (Pathfinder, "Weltenband der inneren See") ist etwas umfassender, hat also auch große Teile aus anderen Genres. Die Siebte See ist praktisch nur Europa, aber auch sehr gut gemacht. Kommt ein bisschen drauf an, was du willst.
Bei SirPadras' Vorschlägen sollte man vielleicht dazu sagen, dass Malmsturm und Barbarians of Lemuria vor allem Sword and Scorcery sind (also Conan und sowas).
Der "DSA-Hass" kommt aber tendenziell weniger durch die Welt, als mehr durch Regeln und "Drumherum". Eine Horizonterweiterung kann dennoch nie schaden. ;) Aventurien ist im Vergleich ein sehr kleiner Kontinent, und seeehr eurozentrisch angelegt, mit extrem unterschiedlichen Kulturen bis zur Unglaubwürdigkeit ("Fäntelalter" nennt man das dann auch ^^). Die Beschreibungen und der Metaplot (also die große Hintergrundgeschichte) sind über die Jahre auch zu umfassend und verwinkelt geworden, um ein glaubwürdiges oder praktisches Gesamtbild zu ergeben. Das heißt aber nicht, dass die Welt schlecht ist oder sowas (die anderen genannten haben ebenfalls ihre Schwächen). Wenn man typisch deutsche "Hotzenplotz-Märchen-Fantasy" möchte oder einfach damit aufgewachsen ist, spricht imho nichts dagegen. Allerdings ist es auch bloß natürlich, dass in einem allgemeinen Rollenspielforum Vergleiche mit anderen Spielen aufkommen.
Was heute schwer zu verteidigen ist, sind die Regeln. Ich kenne so gut wie niemanden, der schon viele andere Spiele gespielt hat und DSA regelseitig immer noch tragbar findet. Heißt jedoch abermals nicht, dass man keinen Spaß damit haben darf. ;D
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Re: Muss ich mich schlecht fühlen, wenn ich DSA gut finde?
von MaxMonster1 am 10.07.2014 19:31@ Padras: Hatte dich schon verstanden, aber ich trinke nie allein ;)
Was Fantasy Settings angeht, finde ich auch die Warhammer Fantasy Welt echt klasse. Ich lasse in meine DSA Zwergen-Spielweise auch immer gerne ein bisschen Zwergenhaftigkeit aus Warhammer einfließen, damit kann man Halb-Zwölfenspieler wunderbar ärgern und der Rest der Gruppe hat Spaß bis oben hin.
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Re: Muss ich mich schlecht fühlen, wenn ich DSA gut finde?
von SirPadras am 10.07.2014 18:36Gerade im Auto noch über DickeFleischwurst als gutes Beispiel nachgedacht und jetzt hat er es schon selbst geschrieben.
DF informiert sich über und spielt auch regelmäßig andere Systeme und sagt trotzdem, dass DSA sein Lieblingsspiel ist. Seltsam wie das auch für mich ist, kann ich das vollkommen akzeptieren und würde mich nie darüber lustig machen...abgesehen von freundlichen Sticheleien versteht sich
@MaxMonster
Das Bier sollte für dich sein
Andere Systeme/ Hintergrunde für Fantasy, die ich persönlich empfehlen kann:
Savage Worlds, hier besonders Sundered Skies und Hellfrost
Dungeon Crawl Classics, auch wenn das nichts für jeden ist
Malmsturm (die Welt, nicht das System, aber da kann man irgendwas anderes nehmen)
Barbarians of Lemuria
...und irgendwie mag ich auch D&D/Pathfinder, zumindest die Settings
...und natürlich Dragon Age
...und...ach lassen wir das
Wer übrigens funktionierende, gute, aber auf Wunsch auch komplexe und gleichzeitg universelle Regeln mag, der sollte sich dringend GURPS ansehen.
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Re: Muss ich mich schlecht fühlen, wenn ich DSA gut finde?
von MaxMonster1 am 10.07.2014 16:53Amen Fleischi, gesprochen wie ein wahres Wunderkind.
Padras, Bier bring ich dir im August dann trinken wir zusammen eins oder zwei ;)
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DickeFleisc...
Gelöschter Benutzer
Re: Muss ich mich schlecht fühlen, wenn ich DSA gut finde?
von DickeFleischwurst am 10.07.2014 16:51Bei DSA kann ich meine Klappe nicht halten.
Spiel was deiner Gruppe und Dir am meisten Spass macht.
SirPadras hat in seinen Punkten vollkommen Recht. DSA hat in den Regeln (4.1) und auch in der Welt die bespielt werden kann einige/viele Schnitzer, wo auch ich mich drüber aufrege. Manche Dinge sind super kompliziert oder auch einfach ungerecht. DSA5 wird da einiges ausbessern, aber auch nicht perfekt machen.
Aber trotzdem ist es derzeit einer meiner favorisierten Spiele. Das liegt vorallem daran, dass ich derzeit mit einer Gruppe die alten DSA Klassiker spiele und nun bald die G7 ansteht. Früher haben wir meistens selbst erdachte Abenteuer gespielt (man war jung und hatte keine Kohle), dass war auch toll. Allerdings hatte ich irgendwann das Gefühl etwas verpasst zu haben und das hole ich nun nach.
Andere Systeme interessieren mich aber auch und die sollten ein auch interessieren, denn links und rechts zu schauen kann nicht verkehrt sein. So komme ich zu dem Punkt, dass ich eigentlich kein richtiges lieblings Spiel habe, sondern von der Gruppe abhängt. Denn was nützt dir dein lieblings Spiel wenn es niemand mit dir spielen will. So musst du eine andere Wahl treffen.
Schöne Grüße
df
Re: Muss ich mich schlecht fühlen, wenn ich DSA gut finde?
von SirPadras am 10.07.2014 15:31Vorsicht, du provozierst einen neuen Glaubenskrieg
Sprechen wir von Systemen oder Hintergründen? DSA Spieler haben da manchmal Schwierigkeiten das zu unterscheiden
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Re: Muss ich mich schlecht fühlen, wenn ich DSA gut finde?
von HansVanDampf am 10.07.2014 15:24Vielen Dank für die zahlreichen Antworten! Ich kann mir auch gut vorstellen, dass ein verklemmter Spielleiter oder Spieler ein großes Problem darstellen kann. Ich behaupte einfach mal, dass Leute die in einem System "Pech" mit einer Gruppe hatten nie mehr ganz warm damit werden.
Ich interessiere halt mich vorallem für mittelalterliche Fantasywelten und werde mir warscheinlich noch ein paar andere Regelsysteme anschauen. FUK find ich ja auf jeden Fall auch schonmal gut Welches System könnt ihr mir denn so fantasymäßig empfehlen?
Senf: "Yuhu, alle sind Tod! (SC wie NCS) Hab ich jetzt den Plot gewonnen?"
Re: Muss ich mich schlecht fühlen, wenn ich DSA gut finde?
von SirPadras am 10.07.2014 15:22Lieben Dank MaxMonster, made my day
Ein Bier für meinen Lieblingszwerg
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Re: Muss ich mich schlecht fühlen, wenn ich DSA gut finde?
von MaxMonster1 am 10.07.2014 15:11Da brauch ich nicht mehr viel hinzufügen. Als DSA Spieler muss man sich nicht schlecht fühlen, wer kein DSA mag der solls nicht spielen bzw. die akzeptieren die es mögen und spielen wollen (wobei ich hier nichts gegen unseren Onkel Padras sagen will, wenn der mal DSA anpackt, dann macht er das echt gut) Es is wie in jedem Spiel. Man mags, oder mags nicht. Ich find Pathfinder scheiße, spiel ichs halt nicht und lass jedem der ihn haben will seinen Spaß dran, so einfach isses. In diesem Sinne, erfreue dich an DSA so viel du willst, du bist unter Freunden
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