Rollenspiel im Mainstream - Nur Vorteile?

1  |  2  |  3  |  4  |  »  |  Letzte [ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Neueste Beiträge zuerst ]


NachtPhysik

37, Männlich

Beiträge: 12

Rollenspiel im Mainstream - Nur Vorteile?

von NachtPhysik am 27.11.2013 14:29

Ich beschäftige mich immer mal wieder mit der US-amerikanischen (und kanadischen) Gaming Community, wobei ich hier zwar Hauptaugenmerk auf Computerspiele lege, aber auch dort ins Rollenspiel schaue und verstärkt für die Zukunft weitere Probleme befürchte. Dieses Thema wird hier ein wenig den Einfluss der Politik in unser aller Lieblingshobby in Augenschein nehmen.

Es geht darum, dass da nun in den USA die Gaming und Comic-Community von der Gesellschaft soweit akzeptiert wird, als dass sie große Mengen an Geld umsetzt und mediale Aufmerksamkeit mehr und mehr erhält, mehrere politische Gruppierungen ihren Stück vom Kuchen anscheinend abhaben wollen bzw. ihre Agenda den Anhängern dieser sehr beliebten Freizeitbeschäftigungen aufdrücken wollen. Musterbeispiel ist sicher Anita Sarkeesian, die den Youtube-Kanal FeministFrequency erstellt hat und seit 4 Jahren nun den angeblich so dominierenden Frauenhass in Computerspielen und Fernsehen aufdecken will (wovon sie seit anderthalb Jahren nun richtig an Bekanntheit erlangt hat). Das Ganze führte dann zu riesigen Youtube-Diskussionen und "Spielejournalisten", die Anita stark unterstützt haben, dass am Ende große Namen wie EA tatsächlich nun sie ernst nehmen, obwohl es einen Haufen Menschen gibt, die ihre Thesen auseinandernehmen und klar machen wie unwissenschaftlich sie gearbeitet hat. Der amerikanische Feminismus bewegt sich jeodch immer weiter, wobei man sagen muss, dass der amerikanische Feminismus deutlich radikaler und männerfeindlicher ist als es Alice Schwarzer je sein könnte...

Cosplayer zum Beispiel werden als Misogynisten bezeichnet, da sie ja angeblich Frauen zu Sexobjekten degradieren. Hier haben wir ein Hobby, wo Fans von Büchern, Comics oder Filmen sich stunden bis tagelang hinsetzen und Kleider nähen um darin genauso auszusehen wie ihre Lieblingsfiguren. Einige Cosplayer verdienen dadurch auch noch Geld auf Cons und Expos um ihre Arbeiten zu zeigen (bestes Beispiel sie hier sicherlich Jessica Nigri). Niemand wird gezwungen, aber angeblich ist das alles so sexistisch.

Wir wissen alle, dass die Gaming- (längst nicht mehr so krass) und Rollenspielcommunity beide immernoch ziemlich stark von Männern bevölkert wird. In Amerika glauben einige, es liege an Diskriminierung. Die andere These ist Interesse und Prioritäten. Ich persönlich habe viele Frauen kennen gelernt, die sich mehr Sorgen um ihren Ruf machten, sodass sie nicht als Nerd bezeichnet werden als einfach das zu machen, was ihnen gefällt (sprich einfach mal das Rollenspiel auszuprobieren). Das ist sehr schade (und der Grund wieso ich die Hangouts hier so toll finde, weil sie falsche Vorstellungen in den Köpfen der Leute auflöst), hat aber wenig mit Diskriminierung in dem Fall zu tun und erst recht nicht mit der Darstellung von Männern und Frauen in Computerspielen oder dergleichen. Doch was hat das denn alles nun mit dem Rollenspiel zu tun?

Nun... Was ist denn, wenn diese selbsternannten Kämpfer für soziale Gerechtigkeit mehr und mehr in diese Gemeinden eindringen? Ihr Grund scheint ja nicht die Leidenschaft für dieses Hobby zu sein oder es durch deren Beiträge zu bereichern (neue Settings und Spielsysteme erstellen zum Beispiel), sondern eher als Agenten mit dem Hintergedanken ihre Agenda durchzuziehen in die jeweilige Community einzudringen. Was sind die Folgen dessen? Nun das Ziel der Nerdpol Community ist ja vor allem das Rollenspiel weiter zu verbreiten und es vielleicht genauso salonfähig zu machen wie das Computerspielen (z. B. via erwähnte Hangouts und Youtube). In den USA durch diese Debatte wurden einige unserer transatlantischen Nerdbrüder, die gerne genauso viele Frauen wie Männer für ihr Hobby begeistern wollten und mit denen man seine Leidenschaft teilen konnte, nun langsam skeptischer und vorsichtiger gegenüber Frauen, da sie verstärkt Erfahrungen mit jungen Damen hatten, die mit ihren 'Tischregeln' die Runde beherrschen wollten. Diese Tischregeln sehen meist so aus, dass bestimmte Arten des Humors durch das Hinzukommmen einer Frau verboten war. Es war verboten gewisse wettbewerbsorientierte Rollenspiele zu spielen, wo teilweise die Gruppe gegeneinander spielte (interessantes Konzept finde ich im Übrigen). Im Gaming war es verpöhnt den besseren Heiler zu nehmen, weil der andere verfügbare leider nicht so fähige Heiler für den Dungeon zufällig ein Mädchen war. Das sind nur ein paar Beispiele von sozialen Regeln, die ein gesundes natürliches Miteinander erschwerten.
Das war wiederum auch schädlich für Frauen, die schon seit Jahren Rollenspiele spielten und nie Probleme in Gruppen hatten und plötzlich mit Gruppen konfrontiert waren, wo die Männer sich total verstellt hatten und sehr auf Abstand gingen um sie nicht irgendwie zu erzürnen. Das klingt nicht nach ner idealen Tischrunde...

Die Gaming- und Rollenspielcommunity sind nicht so weit voneinander entfernt, auch wenn die Gamercommunity mehr Aufmerksamkeit durch verstärkte Anhängerschaft und größeren wirtschaftlichen Umsatz erhält. Das ist vielleicht auch noch der Segen der Rollenspieler. In den USA sind oben erwähnte Szenarien bei Computerspielen fast die Regel und bei Rollenspieler bisher nur ab und zu zu finden. Man muss hier erwähnen, dass die amerikanische Kultur doch sich sehr von der Deutschen unterscheidet und dadurch solche Horrorszenarien nicht hier aufkommen müssen. Ich persönlich kann sagen, dass die meisten Deutschen im Vergleich zu den Amis bodenständiger sind und sich nicht so leicht übergeordneten Agendas und Ideologien anschließen und an sich einfach pragmatischer und realistischer sind. Das liegt sicher am verstärkten Einfluss der Religion in Gesellschaft und Staat als im Vergleich zu hier in Deutschland, sowie die Tatsache, dass amerikanische Universitäten das Epizentrum ideologischer Schlachten sind, vor allem wenn man Sachen wie Soziologie, English oder das in Deutschland nicht in der Art vorhandene "Gender Studies" als Fach wählt (dessen Existenz nur durch die Privatisierung der Unis in den USA erklärt werden kann).

Dennoch sollte man bedenken, dass seit Jahren bereits von der deutschen Politik und Medien (vor allem durch Sendungen wie Frontal 21 und deren Meute) aus immer wieder versucht wurde die Gaming Community ins schlechte Licht zu rücken und die Gamer als antisoziale immerwährende Kinder mit dem Hang zum Amoklauf darzustellen.
Womit ich noch eine Problemquelle kurz anschneiden werde (weil dieses Thema doch sehr bekannt ist und zumindest in den USA nicht so krass aufgegriffen wird, wie das Erstere). Nämlich jene, dass sobald irgendein schwer verstörter Mensch eine Gräueltat vollbringt, sofort irgendwelche selbsternannten "Experten" (Regine und Christian Pfeiffer *hust*) über die böse Spieleindustrie reden, wobei deren Motive selbst ziemlich dubios sind. Natürlich fördern Spiele angeblich auch antisoziales Verhalten und verhindert, dass irgendwer von uns hier wirklich erwachsen wird. Die meisten seriösen Forschungen zu Computerspielen zeigen entweder keinerlei Ergebnisse, die solche Behauptungen bestätigen oder teilweise gar im Gegenteil dass sie tatsächlich auch positive Dinge vermitteln können.

Meine Frage daher an den Nerdpol ist, wie ihr die 'Gefahr' seht, die eine erhöhte Aufmerksamkeit mit sich bringt? Blüht uns evtl. auch als Rollenspieler, sobald wir bekannter werden, dieser ganze Krempel? Wenn ja, wie kann man sowas umgehen? Wenn nein, warum sind wir davor so sicher, während es unsere amerikanischen RPG-Nerds und unsere Gamerfreunde nicht sind? Kann so eine Alice Schwarzer oder Anne Wizorek vielleicht nicht doch uns alle als Sexisten und Untermenschen darstellen? Werden die Christian Pfeiffers dieser Welt auch unser Hobby als bösartig bezeichnen und uns mangelnde Sozialkompetenzen vorwerfen? Ich würde gerne wie der Rest im Nerdpol die RPG Community wachsen sehen, aber zugleich mir dieses Hobby nicht kaputt machen lassen durch Politiker und dogmatische Gutmenschen. Was denkt also ihr?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.11.2013 14:49.

Zarathustra
Gelöschter Benutzer

Re: Rollenspiel im Mainstream - Nur Vorteile?

von Zarathustra am 27.11.2013 15:04

Antworten

Clawdeen
Gelöschter Benutzer

Re: Rollenspiel im Mainstream - Nur Vorteile?

von Clawdeen am 27.11.2013 15:18

Also erstens, das wollte ich neulich schon mal schreiben: Mach mal Videos oder mindestens ein Blog mit deinen Themen. Ersteres kann man sich unterwegs anhören und durch den Kopf gehen lassen, derweil man bei letzterem nicht deine Beiträge irgendwann suchen muss wie im Rahmen eines allgemeinen Forums. Lang und umfassend genug dafür sind deine Beiträge ja allesamt.

Jetzt zu diesem Text: Ich verstehe das Problem nicht.
Selbstverständlich wird das Hobby angegriffen, selbstverständlich wirft man mit Klischees um sich, um eben das zu tun, und selbstverständlich bestätigen auch Videos aus der Community (genauso wie Forenbeiträge und Co.) genau diese immer wieder.
Klar ist das ärgerlich, aber es lässt sich nicht verhindern. Bei Rollenspielen nicht, bei Computerspielen nicht, bei Fashion Victims nicht, bei Politik nicht, bei Lebenseinstellungen nicht ... nie.
Damit muss man halt leben (können).

Beim Lesen deines Beitrags kam mir ein Bekannter in den Sinn, der Gift und Galle spuckte und sehr ernsthaft sauer war, wenn jemand sagte, man könne viele Rollenspieler am Aussehen erkennen. Nicht alle, nicht die meisten, aber viele. Diese Aggression hab ich überhaupt nicht verstanden.
Wir saßen mal zusammen in einem Restaurant und zwei Tische weiter nahmen zwei junge Herren Platz. Ich sagte: "Das da zum Beispiel, das sind Rollenspieler. Und ich vermute, am ehesten Vampire." Das waren keine Goths, keine Emos, keine Leute mit Kunstgebissen o.ä., aber für mich sahen die einfach so aus. Wir haben gewettet. Ich ging zum Tisch, sprach die beiden an. Es waren Rollenspieler. Vampire. Nuff said.
Den Hintergrund der Aggressionen beim Bekannten habe ich erst viel später herausgefunden. Ihm waren die Vorurteile/Klischees geläufig, es handele sich eben um unsoziale Kellerkinder, meist mit immensem Übergewicht und ohne "echte" Freunde. Er selbst war sehr stark übergewichtig, hatte wenig soziale Kontakte und darüber hinaus psychische Probleme. Das Problem war also vielmehr, dass er viel von sich selbst und seinem Eigenbild in diesem Klischee wiedergefunden hat. Und anstatt mehr Kontakte zu suchen, sich seinen Problemen zu stellen, abzunehmen oder whatever ging er den leichteren Weg, dem Klischee mit Aggression zu begegnen.
Selbst schuld.
Ich frage natürlich gern klischeemäßig nach dem Weg, aber zu mancher Con oder Messe lasse ich mich auch einfach gern durch die Anzahl auf der Straße befindlicher bärtiger junger Männer lotsen. Das funktioniert ziemlich gut. 

Ich selbst passe auch in das eine oder andere Klischee von Rollenspielern, aber das ist mir herzlich egal. Ich liebe mein Hobby, weil ich voller Inbrunst und ehrlicher Überzeugung sagen kann, dass es nur wenige Hobbys aus meiner Sicht gibt, die derart medial ausgerichtet sind, die von Regelbüchern über Romane, Sach- und Fachbücher, Comics, Filme, Musik bis hin zu Kartenspielen, Brettspielen, Tabletop/Wargaming, Cosplay, LARP etc. reichen. Man befasst sich mit unterschiedlichen Genres, verarbeitet Romane und Filme kreativ in Teilen oder zur Gänze in Plothooks und Abenteuer, der eine beliest sich zum Thema mittelalterliche Handwerkskunst, der nächste zu Astronomie und Physik, wieder ein anderer zu realer Geschichte. Noch ein anderer schult seine Feinmotorik und seine Hand-Augen-Koordination beim Figuren anmalen oder beim Üben eines Schaukampfes, jemand erlernt das Nähen, der nächste Brandmalerei, noch einer Sticken. Man erweitert seinen Horizont, indem man einige Stunden lang eine andere Perspektive, nämlich die einer anderen Figur, einnimmt, indem man Sichtweisen reflektiert, spiegelt, sich Konflikten stellt und darüber auch seine kommunikativen Fähigkeiten schult, einmal ingame und dann hinsichtlich der Organisation von Runden, Terminen und Co.
Wenn all das nicht interessant ist, wenn das dumm sein soll, wenn das unsozial ist, dann weiß ich es auch nicht.
All das bedeutet für mich Rollenspiel, bedeutet durchaus für mich auch, ein "Nerd" zu sein - und ich bin es gerne und ich stehe dazu. Punkt.

Dennoch gab es schon immer Kritiker und es wird sie immer geben. Mag sein, das sich das eine oder andere da mal gerade durch die öffentlichen Optionen (wie Hangouts und Co.) verschärfen, aber das wage ich zu bezweifeln, denn dann wäre beim Aufkommen von Foren- und anderen Communities da schon viel mehr Öl ins Feuer gegossen worden.

In den USA durch diese Debatte wurden einige unserer transatlantischen Nerdbrüder, die gerne genauso viele Frauen wie Männer für ihr Hobby begeistern wollten und mit denen man seine Leidenschaft teilen konnte, nun langsam skeptischer und vorsichtiger gegenüber Frauen, da sie verstärkt Erfahrungen mit jungen Damen hatten, die mit ihren 'Tischregeln' die Runde beherrschen wollten. Diese Tischregeln sehen meist so aus, dass bestimmte Arten des Humors durch das Hinzukommmen einer Frau verboten war. Es war verboten gewisse wettbewerbsorientierte Rollenspiele zu spielen, wo teilweise die Gruppe gegeneinander spielte (interessantes Konzept finde ich im Übrigen). Im Gaming war es verpöhnt den besseren Heiler zu nehmen, weil der andere verfügbare Heiler für den Dungeon ein Mädchen war. Das sind nur ein paar Beispiele von sozialen Regeln, die ein gesundes natürliches Miteinander erschwerten.

Den Absatz finde ich amüsant, wobei ich nicht sicher bin, ob du alles so gemeint hast, wie du es geschrieben hast.
"Soziale Regeln, die ein gesundes Miteinander erschwerten" sind für mich schon ein totaler Gegensatz und unvereinbar.
Ich hab noch nie eine Anti-Humor-Regel verhangen und kenne auch keine Frau, die das je getan hätte.
Ich steh nicht auf wettbewerbsorientierte Rollenspiele, aber ich hab diesen Stil noch nie verboten, sondern mich dann aus der Runde verabschiedet. Und ich kenne auch keine Frau, die das anders gehandhabt hätte.
Das Beispiel mit dem Dungeon kapiere ich nicht, also kann ich dazu nix schreiben.

Aber ganz im Ernst: Dieser Absatz IST inhaltlich sexistisch. Er sagt aus, dass man mit Frauen keine wettbewerbsorientierten Spiele spielen darf, sie humorlos seien und ohnehin immer die Heiler spielen wollen/sollen. Und kritisch sehen das dem Absatz nach die Männer, nicht die Frauen, denn die fühlen sich durch diese (angenommenen) Gegebenheiten eingeschränkt. War ihnen vorher wohl nicht klar, denn da wollten sie die Frauen ja am Tisch haben, weil ... warum noch mal genau?

Merkste was?  

Einen Punkt von mir selbst eben sollte ich womöglich revidieren. Ich habe zwar noch nie wettbewerbsorientiertes Rollenspiel verboten, ABER ich bin mal in eine Runde, die als kooperative Runde angesagt war und in der 3 (von 7) Spielern völlig unkooperativ und wettbewerbsorientiert gespielt haben. Das hat mich ziemlich angekotzt und ich hab das (als erste) deutlich angemahnt. Nicht, weil ich eine Frau bin, sondern weil der "Gruppenvertrag" (eieiei, jetzt geht es aber los!) ein anderer war vorweg. Mir wurde dann von einem dieser Spieler gesagt, ich solle das Rollenspiel an den Nagel hängen, weil ich wohl zu dumm dazu sei und nicht begreife, dass das eben so sein MÜSSE.  
Dieses Verhalten hat bei einer von insgesamt drei Frauen tatsächlich letztlich dafür gesorgt, dass sie die Runde verlassen hat. Ich hingegen hab mich von diesem Idioten einfach nicht einschüchtern lassen - zumal eben 4 von 7 Spielern das alles anders gesehen haben. Das wiederum führte letztlich zum Ausschluss/Verlassen der Gruppe der 3 Idioten.
Also: Es sollte kooperativ gespielt werden, worauf sich 7 Spieler + SL einigten. 3 verstießen dagegen. 1 verließ wegen dieser Verstöße die Runde, womit es quasi 4 (+SL) - davon 2 Frauen -  vs. 3 - alles Männer - stand. Nach und nach gingen die 3 Spieler oder wurden gegangen, weil ihr Stil (und ihre Aussagen wie eben oben benannt) nicht zur Gruppe passten.
Ich bin mir allerdings sehr sicher: Würdest du diese 3 Leute nach dieser Runde befragen, dann würden sie dir sagen, dass sie gegangen sind oder gehen mussten, weil 1 Frau sich aufgeregt hat über ihre Art zu spielen (und der Rest ihr nicht widersprach und/oder die mit den anderen inkl. der anderen Frau und dem SL befreundet war), weil die Olle (also ich) eben zu doof war, das Spiel zu kapieren.
Alles eine Frage der Wahrnehmung, nöch?  

Sexismus beginnt da, wo jemand ihn ins Spiel bringt (und das ernst meint).
Wenn ein Mann rumbrüllt: "Ich werde diskriminiert, weil wir eine Frau in der Gruppe haben!" - dann spricht das schon eine ziemlich deutliche Sprache.

@Zarathustra: Das trifft es in einem einzigen Bild, würde ich sagen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.11.2013 15:23.

La_Cipolla

36, Männlich

Beiträge: 532

Re: Rollenspiel im Mainstream - Nur Vorteile?

von La_Cipolla am 27.11.2013 15:29

Es tut mir leid, den Thread für eine Feminismus-Debatte zu derailen, aber spätestens Zarathustra hat es provoziert.

Mann. Dass sich dieser total unsinnige Vergleich nach Jahren immer noch hält ... es geht auch darum, dass das Männlichkeitsideal (He-Man) mit Stärke und aktiver Kraft zur Veränderung aufgeladen wird (He-Man rettet die Welt), während sich das Weibliche (Barbie) lediglich auf Äußerlichkeiten und Objektstatus bezieht (Barbie ... hat Ken und redet mit ihren Freundinnen über Schmuck und Jungs). Heißt, ja, He-Man ist auch behindert, aber der Vergleich ist absurd.
Davon abgesehen kritisiert jeder ernst zu nehmende moderne Feminist heute auch idiotische Männlichkeitsideale (also He-Man), wenn nicht sogar die Unterscheidung der beiden. Die haben ganz andere Probleme, und dieser Fokus auf Theorien, die inzwischen 30 Jahre alt sind ... Mann, Mann, Mann.

Zur eigentlichen Frage: Ja, Mainstream hat wohl auch Nachteile. Aber die Aufmerksamkeit, was kritische Gesellschaftsströmungen angeht, kann unserem Hobby ganz bestimmt nicht schaden. Was in meinen Augen auch ein abstruser Gedanke ist. 
Frauen, die mit "ihren" Tischregeln beherrschen wollen ... ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen sollte, also lass ich es lieber. ~_~'' Aber diese Aussage hat in meinen Augen KEINEN WERT außer als lustige Anekdote.

Aber einfach immer mal schön an der Oberfläche kratzen, wie die Klatschpresse die Angst vor dem Fremden spielen lassen und sich dann auf die letztendlich lahmen "Poster Girls" wie Sarkeesian oder Schwarzer stürzen, die ihre Aufmerksamkeit nur deshalb kriegen, weil sie mit ihrer Ewig-Gestrigkeit ein leichtes Ziel abgeben. Hat die letzten 40 Jahre ja auch gereicht.

Immerhin sind einige Leute so entsetzt von dem Shitstorm, dass sie sich ernsthaft mit Feminismus auseinandersetzen, also sag mal jemand, die behinderten Videos (und ähnliche "Diskussionen") hätten nichts gebracht.

Los Muertos, ein Rollenspiel mit Skeletten - Inklusive Thread am Nerdpol!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.11.2013 15:33.

La_Cipolla

36, Männlich

Beiträge: 532

Re: Rollenspiel im Mainstream - Nur Vorteile?

von La_Cipolla am 27.11.2013 15:40

Hier noch mal für die tl;dr Fraktion.

 

Los Muertos, ein Rollenspiel mit Skeletten - Inklusive Thread am Nerdpol!

Antworten

Zarathustra
Gelöschter Benutzer

Re: Rollenspiel im Mainstream - Nur Vorteile?

von Zarathustra am 27.11.2013 15:40

Antworten

La_Cipolla

36, Männlich

Beiträge: 532

Re: Rollenspiel im Mainstream - Nur Vorteile?

von La_Cipolla am 27.11.2013 15:45

Respekt.
Und ja, es regt mich tatsächlich auf, zumindest auf dem Niveau. Auf einem anderen Niveau könnten ich mich stundenlang über Sarkeesians Videos aufregen. Aber hier gibt es offensichtlich größere Probleme.

Mal so nebenbei, die Kritik am Hobby hat Gott sei Dank schon positive Ergebnisse gehabt. Bestes Beispiel ist wohl Pathfinder, wo sie seit Beginn versuchen, mal ein paar ungewöhnlichere Illustrationen einzubringen (ich sag nur weiblicher Halb-Ork-Inquisitor, der öfter mal auftaucht), oder D&D Next, wo man zumindest über ungewöhnliche Körpertypen nachgedacht hat (mal sehen, was es am Ende wird), oder auch großartige Rollenspiele wie Heroine, die es ohne die Feminismusbewegung nicht gegeben hätte.

Los Muertos, ein Rollenspiel mit Skeletten - Inklusive Thread am Nerdpol!

Antworten

Zarathustra
Gelöschter Benutzer

Re: Rollenspiel im Mainstream - Nur Vorteile?

von Zarathustra am 27.11.2013 16:30

Antworten

La_Cipolla

36, Männlich

Beiträge: 532

Re: Rollenspiel im Mainstream - Nur Vorteile?

von La_Cipolla am 27.11.2013 18:03

Finde ich gerade echt nicht okay.
Ich denke, das hier war als Diskussionsthread geplant.

Los Muertos, ein Rollenspiel mit Skeletten - Inklusive Thread am Nerdpol!

Antworten

Zarathustra
Gelöschter Benutzer

Re: Rollenspiel im Mainstream - Nur Vorteile?

von Zarathustra am 27.11.2013 18:04

Ich schreibe hier ja eigentlich nicht mehr, aber ich muss als Moderator der Herzen darauf hinweisen, dass politische Diskussionen hier verboten sind. 

Antworten
1  |  2  |  3  |  4  |  »  |  Letzte

« zurück zum Forum