[09.05.2019] #FDT - Was macht euer Lieblingssetting zu eurem Lieblingssetting?

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koali

45, Männlich

Beiträge: 3723

[09.05.2019] #FDT - Was macht euer Lieblingssetting zu eurem Lieblingssetting?

von koali am 09.05.2019 12:53

#FDT - Was macht euer Lieblingsrollenspielsetting zu eurem Lieblingsrollenspielsetting?

Was macht euer Lieblingssetting im Rollenspiel so toll?

Was unterscheidet es von anderen, was ist also sein Alleinstellungsmerkmal?

Habt ihr überhaubt ein Lieblingssetting?

Wenn nicht, warum habt ihr kein Lieblingssetting?




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Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.05.2019 13:04.

Riri_Rabenf...

37, Männlich

Beiträge: 2

Re: [09.05.2019] #FDT - Was macht euer Lieblingssetting zu eurem Lieblingssetting?

von Riri_Rabenfeder am 09.05.2019 14:00

Mein Lieblingssetting ist definitiv Warhammer 40k. Warum?
Es ist dunkel und definitiv das dystopischste Rollenspiel aller Zeiten. Zumal nicht nur irgendein Hinterweltplanet zur Hölle fährt sondern buchstäblich alles, sogar Zeit und Realität.
Genau das macht auch für mich den Reiz aus. Man kann ja nicht nur vielfältig Szenarien erschaffen, die von Steinzeitniveau über Welten auf denen grade das Schießpulver der letzte Schrei ist, reichen. Nicht zu vergessen die typischen Straßenhöllen von Makropolwelten voller kilometertiefer Schluchten aus Stahl wie man sie sich klaustrophobischer nicht vorstellen könnte. Oder die Welten auf denen jede kleine Pflanze und jeder Frosch zur Gefahr wird.
Nicht zu vergessen ist hierbei auch die Komponennte der Religion und der Phobie anderen, zugegeben oft feindlichen, Spezies gegenüber. Wobei dieser Fanatismus auch genausogut eine Maske für Verderbnis und Chaos sein kann. All dies zusammen bildet für mich als Spielleiter einen riesigen Baukasten in dem ich wühlen kann und so erbarmunglos wie auch gütig sein kann mit dem was ich erfinde.
Viele denken das die Welt von Warhammer 40k nur aus Krieg, Zerstörung und Tot bestehen kann, doch sie ist viel mehr als das.
Die Konstelation aus Dogmen und Zwängen im Hintergrund sucht über nun mehr 30 Jahre und unzählige Publikationen ihres Gleichen. So entstehen aus Menschen oder Marines oder Xenos die man als Spieler verkörpern kann ganz einzigartige Individuen deren Geschichten sich nie gleichen werden.
Man kann nicht erwarten in Warhammer als strahlender Held zu starten. Selbst als Space Marine nicht. Doch es ist möglich ein Held zu sein und nach seinem eigenen moralischen Kompass zu handeln. Zum Teil auch gegen jeden Widerstand.
Warhammer ermöglicht für mich große Helden zu erheben und große Ereignisse zu kreieren in denen einfache Individuen grade das Zünglein an der Wage sein können. Sie wenden den Untergang ab oder scheitern daran. Wie es auch in den unzähligen Romanen der Fall ist. Genauso könne die Geschichten die ich erschaffe aber auch viel kleiner und feiner sein. Vom Paar das gestrandet auf einer Welt, Zivilisation, ohne Hilfe überleben muss bis hin zu einer Gruppe von Fremdweltlern die sich auf einer mittelalterlichen Welt einem durchgedrehten Despoten gegenüber sehen und sich in einem klassischen Robin Hood Szenario wiederfinden.

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koali

45, Männlich

Beiträge: 3723

Re: [09.05.2019] #FDT - Was macht euer Lieblingssetting zu eurem Lieblingssetting?

von koali am 09.05.2019 16:33

by Evil im Discord:


#fdt Ich liebe Warhammer 40k: Weil es dort kein Schwarz oder Weiß gibt, nur Grau, mit allen Schattierungen. Falls man keine Lust auf Inquisitionsagenten hat kann man ein Space Marine sein oder ein Freihändler oder... du willst weniger Sci-Fi? Dann reise zu einer Feudalwelt! Außerdem ist alles miteinander kompatibel. Das Würfelsystem ist mit W100 recht eingängig und erlaubt trotzdem viele Freiheiten.


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DRex87
Gelöschter Benutzer

Re: [09.05.2019] #FDT - Was macht euer Lieblingssetting zu eurem Lieblingssetting?

von DRex87 am 09.05.2019 16:35

Ich kann der Idee von vielen Settings etwas abgewinnen und kenne bestimmt viel zu wenige, um dort eine fundierte Meinung abzugeben. Allerdings habe ich dann wohl doch zwei Settings, die ich sehr gerne mag:

Aventurien
Ich kenn nur einen Bruchteil des Hintergrundes, weil ich erst mit DSA5 in diese Welt eingetaucht bin, aber alles, was diese Welt hergibt, finde ich bisher großartig. Möchte ich irgendwas im Bereich High-Fantasy spielen, kann ich das tun. Möchte ich bodenständig in meinem Dorf bleiben, kein Problem. Piraten, Wüste, Eis, Dschungel, Politik, Gekloppe, Dungeons und Geheimnisse. All das ist in dieser Welt möglich.
Natürlich gibt es Dinge, die einem enormen Respekt einflößen, wenn man sich zum Beispiel die Metaplots und großen Geheimnisse anschaut, aber die muss man nicht berühren, wenn man es nicht will. Und wie der Nachttopf von Kaiserin Rohaja aussieht, ist mir völlig egal xD. Kurz ich liebe dieses vielseitge und detailverliebte Setting.

HeXXen 1733
Die Idee hinter dieser Welt ist einfach spannend. Wir nehmen die Weltgeschichte bis 1643 und machen ab dort alles anders. Unglaublich spannend zu lesen, wie diese Welt funktioniert, welche Märchen realer Albtraum geworden und welche einschneidenden Ereignisse für unsere Gesellschaft ganz anders abgelaufen sind oder nie stattgefunden haben. Das Seelenlicht hat einfach mal die industrielle Revolution um 100 (?) Jahre vorverlegt. Eine großartige alternative Geschichtsschreibung, die aktuell noch so viele weiße Flecken auf der Landkarte hat, die man entweder selber ausschmücken kann, oder man wartet, was noch so kommt. Ich warte zum Beispiel auf "HeXXen of the Caribbean".
Außerdem ist der Genremix, den dieses Setting beschreibt einfach spannend. Mittelalter(fantasy), gepaart mit Dark Fantasy, Steampunk, victorian age und einem relativ unverbrauchten Barock Setting.
Ich hab einfach Bock diese Welt immer mehr zu erkunden.

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Honehe

36, Männlich

Beiträge: 401

Re: [09.05.2019] #FDT - Was macht euer Lieblingssetting zu eurem Lieblingssetting?

von Honehe am 09.05.2019 22:38

Ich kann mich echt nicht entscheiden, ob es mein Lieblingssetting ist aber ich sage jetzt einfach mal Legend of the Five Rings. Ich kenne einfach kein anderes ähnliches Setting. Ich mag die Vermischung von streng höfischer Etikette und übernatürlichen Kreaturen und Magie. Es ist wirklich genauso wichtig eine Teezeremonie zu leiten, wie einen Oni mit einem großen Hammer zu erschlagen.
Die Welt und der Hintergrund sind schön ausgearbeitet und man kann die unterschiedlichsten Abenteuer erleben. Große Schlachten gegen die Kreaturen der Finsternis. Höfische Intrigen. Reisen in Geisterwelten. Kennenlernen von Kami und fremdartigen Rassen.
Der andere wichtige Aspekte den L5R hat, ist das Bushido. Alle SC müssen sich immer bewusst sein, dass sie einem strengen Kodex unterstehen, bei dem Unhöflichkeit den Tod oder schlimmer noch die Verbannung bedeuten kann. Das Spiel damit ist einzigartig und so intensiv, wie ich es kaum woanders erlebt habe.

Ich muss allerdings sagen, dass L5R auch die größte Einstiegshürde hat, die ich kenne. Für uns Mitteleuropäer sind alleine schon die Namen schwierig zu merken. Die japanischen Suffixe (-san, -sama, -kun usw) sind auch ungewohnt, machen aber viel des Spiels aus. Zu wissen, dass es unhöflich ist, sein Schwert neben sich liegen zu haben und noch schlimmer auf der linken Seite und andere Kleinigkeiten, sind Beispiele dafür, dass man in das Setting reinkommen muss.

So werde ich übrigens ausgesprochen. Komisch, aber wahr.

Besucht doch auch unseren YouTube-Kanal

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.05.2019 22:52.

koali

45, Männlich

Beiträge: 3723

Re: [09.05.2019] #FDT - Was macht euer Lieblingssetting zu eurem Lieblingssetting?

von koali am 09.05.2019 23:56

Mein Lieblingssetting ist Aventurien.

Ich kann gar nicht sagen, was es so besonders macht gegen andere Fantasy Settings. Es spielt wahrscheinlich eine große Menge Nostalgie eine Rolle. 
Es wurde ja schon gesagt, dass es in Aventurien für fast alles eine kleine Ecke gibt, was man spielen kann. Das gefällt mir sehr gut.
Und dann ist die Welt halt mit mir zusammen aufgewachsen. Ich hab lange den Aventurischen Boten als abo gehabt in den 80ern/90ern.
Find es fazinierend, wie die Welt sich entwickelt und wie aus kleinen Geschichten ein großes ganzes wurde.

Das können andere Settings wahrscheinlich auch, aber diese sind mit mir eben nicht so verbunden.

Vor Tolkin, vor anderer Fantasy Literatur habe ich Geschichten in und von Aventurien gelesen und gespielt.
Heißt es war auch auf seine Art mein Einstieg in die "klassische" Fantasy.

Aventurien ist einfach teil meine Kindheit und frühen Jugendzeit und ich verbinde immer schöne unbeschwerte Tage mit dem Setting. Vielleicht ist Aventurien für mich auch eher der ort von unbeschwertheit und ein Ort wo man eben noch alles richten kann, auch wenn es wohl Düstere Aspekte bekommen hat mit der Zeit. Das Gute und Helfenhafte was alles richten kann im Vordergrund ist eben das was Aventurien ausmacht.
Deswegen war ich auch von den Phileasson Büchern, die grade erschienen sind so angewiedert, weil dort Aventurien, dreckig, düster und "realistisch" und eben nicht so dargestellt wird, wie ich es kennen und lieben gelernt habe.
Helden, die Vergewaltiger und Mörder sind passen nicht in "mein" Aventurien.
Aber das ist wohl ein anderes Thema. 


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Mischka

43, Männlich

Beiträge: 427

Re: [09.05.2019] #FDT - Was macht euer Lieblingssetting zu eurem Lieblingssetting?

von Mischka am 10.05.2019 09:11

Das was Ho'nehe sagt 

Nein im Ernst, warum auch immer, kann ich mir in keinem anderen Setting so schön Details ausmalen wie in L5R.
Die fiesesten Intrigen, werden hinter einem Lächeln oder philosophischen Briefen verborgen.
Kinder wollen Kinder bleiben, müssen sich jedoch in das strenge Regelgrüst der Gesellschaft, die himmlische Ordnung, einfügen.
Eleganz und Dunkelheit nah bei einander.

Darum gebe ich meine Stimme L5R

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Asra3l

34, Männlich

Beiträge: 152

Re: [09.05.2019] #FDT - Was macht euer Lieblingssetting zu eurem Lieblingssetting?

von Asra3l am 12.05.2019 12:46

Schwierig. Mein Lieblingssetting ist Shadowrun, aber ich bin mir auch sehr bewusst, dass viel davon mit Nostalgie verbunden ist und Shadowrun einfach DAS Setting ist, das mich auf meinem Weg als Rollenspieler stets begleitet hat. Es war das erste System, dass ich selber gespielt habe, und bleibt das Setting für das mir eigentlich immer irgendein Abenteuer einfällt. Insofern ist diese Liebe zum Setting also vor allem eine subjektive, die auch darauf beruht, dass die Welt von Shadowrun mit der Zeit zu MEINER Welt von Shadowrun wurde.
Wer von einem Setting einen großen Metaplot erwartet, der weltveränderne Wendungen mit sich zieht, der wird wohl Shadowrun nicht besonders mögen. Klar gibt es einen Metaplot, aber ich für meinen Teil habe den Eindruck, dass er zum Teil so am Rande passiert, dass die Spielfiguren davon eigentlich nicht berührt werden. Es sei denn der Spielleiter zieht die Spielfiguren aktiv hinein. Insofern ist der Metaplot also optional und so ist es auch für Spieler nicht wirklich wichtig, sich bis ins Detail mit dem Metaplot auszukennen.
Viel spannender finde ich die Themen, die die Welt von Shadowrun bietet und mit denen man sich als Gruppe auseinander setzen kann: Rassismus, Mensch gegen Maschine, die Niemande vom Grundsatz der Gesellschaft gegen übermächtige Konzerne und soziale Ungerechtigkeit. Es geht für mich in Shadowrun nicht nur darum, irgendeinen Bösewicht aufzuhalten, sondern es ist vor allem ein Spiel, das moralische Fragen aufwirft und die Charaktere vor schwierige Entscheidungen stellt.
Dem gegenüber steht natürlich das Trope des gewissenlosen Killers, der alles und jeden ohne ein Wimpernzucken umnietet, was zwischen ihm und dem Missionsziel steht. Und geben wirs zu: Haben wir alle mal gespielt. Es hat ja auch seinen Reiz, "Die Bösen" zu spielen und grade der jugendliche Asra3l hat sich dieser "Sünde" schuldig gemacht. Aber diese Spielart der Welt verliert doch schnell ihren Reiz und wird bald trist. Zumindest ist das meine Erfahrung und deswegen bevorzuge ich Runner, die einem intakten moralischen Kompass folgen.
Ebenso wird Shadowrun gerne vorgeworfen, dass es schnell in das Muster Auftrag, Aufklärung, Ausführung, Bezahlung fällt und deswegen schnell repetitiv wird bzw. einfallslos wirkt. Auch da stimme ich bedingt zu: Natürlich ist das ein beliebter, weil innerwelt kohärenter und einfacher Weg ein Abenteuer ans Laufen zu bekommen. Genauso starten aber auch viele Oneshots in Fantasy-Settings in einer Taverne. Hier sind meiner Meinung in Kampagnen sowohl Spielleiter als auch Spieler gefragt, um diese Form aufzubrechen, beziehungsweise zu nutzen und mit Sinn zu füllen. Als Spielleiter sollte man abseits des Geldes andere Anreize für Spielercharaktere schaffen einen bestimmten Auftrag anzunehmen. Das kann Verbundenheit zum Auftraggeber sein oder persönliche Ziele, die in Verbindung mit dem Missionsziel stehen. Andernfall sollte die Gruppe einen guten Grund haben, warum sie dringend Geld brauchen. Oder man spielt mit der Summe und bietet einen einfachen, aber kaum lukrativen Auftrag oder einen wahnsinnig gefährlichen, aber auch unglaublich gut bezahlten Job.
Für Spieler geht es mMn vor allem darum als Charakter Eigeninitiative zu zeigen. Nicht nur auf den nächsten Anruf vom Schieber zu warten, sondern aktiv nach Aufträgen zu suchen oder in der "Freizeit" eigene Ziele zu verfolgen. Das bricht diesen Zykel auf oder macht ihn zumindest dynamischer.
Trotz aller dieser Schwierigkeiten bietet Shadowrun eine düstere, dystopische Zukunftswelt, gefüllt mit cutting-edge Technologie und fantastischen Magieelementen. Eine Mischung, die in dieser Form ziemlich einzigartig ist und sich so deutlich von Konkurrenten abgrenzt. In David-gegen-Goliath-esquer Manier kann es darum gehen, Sandkörner in die Getriebe der Megakonzerne zu bringen, Ideale zu verteidigen oder wenigstens die Lebenswirklichkeit der eigenen Gruppe ein kleines bisschen schöner zu machen.
Warum war diese Frage trotzdem schwierig zu beantworten? Nicht nur wegen der offensichtlichen emotionalen Komponente, die ich mit Shadowrun verbinde, sondern auch, weil mir auch andere Welten mittlerweile sehr ans Herz gewachsen sind. Zu Degenesis empfinde ich eine sehr ausgeprägte Hassliebe. Court of Swords habe ich als Fan entdeckt und mit Reich der Münzen weitergedacht. Von Arcane Codex' Kreijor würde ich gerne noch viel mehr kennenlernen. Ein anderer Gedanke ist mir allerdings beim Schreiben dieser Zeilen auch gekommen:
Viel schöner als MEINE Welt ist UNSERE Welt. Unabhängig davon, ob er auf einem bestehenden Setting aufbaut, ist der kleine Teil der Welt, den man als Gruppe bespielt, viel schöner, wenn man ihn als Gruppe (aus-)gestaltet und Leben einhaucht.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.05.2019 12:50.

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