Iron Kingdoms
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dailor
Gelöschter Benutzer
Re: Iron Kingdoms
von dailor am 28.10.2013 20:21So, hier zunächst mein Eindruck von der deutschen Version wie teilweise im Tanelorn schon gepostet:
- Deutlich dünner als das englische Buch bei gleicher Seitenzahl. Dünneres Papier?
- Weniger gut lesbar, weil meist eine kleinere und dünnere Schrift gewählt wurde. Das ist mir schnell störend aufgefallen.
- Insgesamt hohe Druckqualität, die Bindung wirkt stabil.
- Respekt: man hat sich wohl bemüht, die Seiten identisch zum Original zu halten. Warum, weiß ich zwar nicht, aber die wichtigen Seiten finde ich durchgängig bei der gleichen Seitenzahl.
- Schon beim ersten groben Durchblättern sind mir teils böse Schreibfehler aufgefallen. Es gibt ja aber schon Errata.
- Lesebändchen. Super.
- Die Abkürzungen sind zum großen Teil sehr unintuitiv. KON für Konzentration, z.B. Da werden viele an Konstitution denken. NKA, SF etc. erschließen sich auch nicht gleich. Das kostet Eingewöhnung.
- Wie kann man Poise mit Konzentration übersetzen, bitte? Das ist aus zwei Gründen ärgerlich. Zum einen wird es unter dem Überattribut "Geschick" geführt, wo es aber nicht hinpasst. Konzentration würde ich eher unter Intelligenz vermuten. Zum anderen gehen damit ganz andere Proben einher. Meditation würde ich mit Konzentration verbinden, aber selbstverständlich nicht mit Poise, was eher Gleichgewicht bedeutet und eher im Übertragenen Sinne so etwas wie "Fassung". Das ist ein schrecklicher Fauxpas.
- Großartig am Schluss das Versprechen, die No-Quarter-Artikel in Sammelbänden nachzuliefern. Ganz, ganz großes Kino! Gerade weil die No-Quarter nicht ganz billig ist und das Rollenspiel nur einen kleinen Teil ausmacht. Die entsprechenden Ressourcen sind aber meist recht nützlich und nett. Da ist ein Sammelband perfekt!!!
Okay. Nun noch eine andere Kleinigkeit. Was ich bei praktisch jedem Rollenspiel vermisse, ist ein kompakter, ein wirklich kompakter Teil zur Charaktererstellung. Darum bastle ich sowas immer selbst. Das habe ich schon für die englische Fassung von IK geschrieben und nun nochmal für die deutsche überarbeitet. Aber Achtung - ich habe um die Dinge zu vereinfachen ein paar Kleinigkeiten vorausgewählt. Wenn z.B. beim Alchemisten 5 Granaten ausgewählt werden dürfen, habe ich bereits die Granaten bestimmt. Ich habe auch ein anderes Versäumnis von Iron Kingdoms versucht auszugleichen: es gibt keine Waffen- oder Rüstungstabellen.
Okay, genug der Worte. Hier die erste Fassung.
Re: Iron Kingdoms
von Azradamus am 14.07.2015 15:18Hmm, kommt mir das nur so vor, oder erinnert mich das Setting da zu recht stark an Eberron aus dem Dungeons & Dragons Universum? O.o
Ansonsten:
Also bis einschließlich der Zwerge und Elfen, fand ich das Setting an sich noch spannend und interessant. Doch dann kamen die obligatorischen Untoten Heerscharen im Norden *gähn* und wilden Lande rings umher voll mit weiterem üblen Getier, Trollblütige und Goblins, die mich von den Illus ganz star an Magic erinnerten.... O.o Drows, Psychomanten, Chaoskrieger aus dem Osten.. Jaja.. *gääääähn* Recht abgedroschen.
Sorry, aber damit wirkt das Iron Kingdoms Setting für mich persönlich viel viel viel zu überladen. Ich würd die Bedrohung aus dem Norden streichen und die wilden Kreaturen zu keinen Monstren, sondern einfachen wilden Tieren machen. Dann wäre das Setting eventuell etwas für mich... Wenn ich nicht schon Eberron hätte.
»If they give you ruled paper, write the other way.«
Juan Ramón Jiménez
Re: Iron Kingdoms
von Tsu am 14.07.2015 15:43Oh der Unterschied zwischen den beiden Settings ist schon vorhanden.
Industrialisierung vs "Renaissance"
Magitech vs Magie=Tech
Steamjacks vs Denkende Konstrukte als Spielerrasse
Ganz anderes Techlevel
Kriegszustand
Schwarzpulverwaffen bzw Sprengpulver!
Ist das Iron Kingdoms Setting überladen? Definitiv! Nicht umsonst gibt es ja mehrere Rollenspiele, die in dieser Welt spielen und unterschiedliche Aspekte abdecken (Vergleich Iron Kingdoms vs Unleashed).
Und der wichtigste Punkt: Ich habe ein aktiv supportetes Setting!
Re: Iron Kingdoms
von Azradamus am 14.07.2015 16:04Kurz zu deiner Auflistung:
Den Kriegszustand hast du auch in Eberron. Khorvaire genießt eine Zeit des Friedens, aber ein sehr sehr brüchiger.
Die Industrialisierung schlägt auch in Eberron mit voller Härte zu. Zwar nicht überall, aber sie ist durchaus präsent.
Der Techlevel kam mir jetzt sehr ähnlich vor, kann mich aber auch in Details irren.
Ja, natürlich, wenn man weiter in die Tiefe geht, wird man noch weitere Unterschiede finden. Aber letztendlich äheln sich die Grundpfeiler für mich sehr stark. Und da habe ich eben schon ein Rollenspiel im Regal, was diese am Setting für mich reizenden Aspekte bedient. Ich kann nicht alles spielen, und wenn ich mich entschieden muss, dann ziehe ich Eberron immer noch vor.
Mal abgesehen davon, aber das ist jetzt eine rein subjektive Meinung, ich bei Steamjacks immer an Transformers denken muss... Und ich mag weder (Riesen-)Mechs noch Roboter, da ist man zu schnell bei einem gefühlten Warhammer 40k Powerlevel.
Das mit dem Support stimmt natürlich, aber im Prinzip bedarf es ja zum Spielen grundlegend erstmal nur das GRW. Da hab ich wenig mit dem aktiven Fortschreiten der Publikationen zu tun. ;) Aber ja, ich weiß schon, was du meinst.
Gut, von Unleashed habe ich noch keine Ahnung. Aber bis jeztz dachte ich, dass sei eine Tabletop Variante`?
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Re: Iron Kingdoms
von Clawdeen am 14.07.2015 17:12Ich hatte ursprünglich auch mal die Assoziation hin zu Eberron. Tatsächlich haben die beiden Settings aus meiner Warte aber ungefähr soviel gemeinsam wie Urban Fantasy und Zombiecalypse. Klar gibt es in beiden Überschneidungen in gewissen Punkten, aber das war es dann auch schon. Eberron ist Steamfantasy, Iron Kingdoms ist Vollmetal Fantasy (das halte ich tatsächlich nicht nur für einen "coolen" schmissigen Untertitel, sondern für passend). Beide teilen sich nicht mal den Punk des Steampunks - auch wenn man beides damit umsetzen könnte.
Die Invasoren von IK (aus dem Westen) waren übrigens menschlich (wenn auch mit starkem Hang zur Nekromantie). Die untoten Heerscharen gibt es in mehreren Varianten ohne klares Bild (was ich schon gut finde); Drow gibt es da gar nicht, sondern vielmehr zwei mehr oder minder neue Elfenfraktionen - die einen xenophob, intellektuell, aber siechend, und die anderen so gut wie ausgelöscht und eher ans klassische Elfenbild angelehnt, aber aus dem kalten und kargen Norden kommend. Trollblütige (die mit den Elementen verbindbar sind) sind sowohl Gegner als auch spielbar je nach Zivilisationsgrad, ähnlich ist es bei den Gobbers.
Steamjacks gibt es im Alltag ebenso wie in Form von Kampfmaschinen. Wenn man mit Mechs gar nichts anfangen kann, bringt einem das aber natürlich nichts, das ist klar.
Der Krieg in Iron Kingdoms ist keine Bedrohung irgendwo, sondern überall präsent, mit unterschiedlichen (und sich auch überschneidenden) gegnerischen Fraktionen.
Und ja, überladen mag es sein, ich würde es eher als reichhaltig bezeichnen, und das, ohne sich zu sehr in einer zu großen Welt zu verlieren.
Hatte es schon mal geschrieben, aber hier passt es natürlich wunderbar nochmals hin:
Tabletop: Warmachine --> Rollenspiel: Iron Kingdoms
Tabletop: Hordes --> Rollenspiel: Unleashed
Dabei sind beide in beiden Varianten miteinander kombinierbar, wenn man möchte (wenn nicht, lässt man es einfach sein); das allein find ich schon ziemlich cool.
Re: Iron Kingdoms
von Azradamus am 15.07.2015 09:20Achso. Vielen Dank Clawdeen und Tsu fuer diese ausfuehrlichen Erklaerungen.
Wie gesagt ich kenne jetzt zu wenig von den IK und mein Eindruck war rein assoziativ augfrund des obigen Videos. Gar nicht mal wertent. Schoen, wenn das ein sehr vielseitiges und spannendes Setting ist, voller verrueckter Ideen und die Naehe zu Eberron nur oberfaechlich bis schwach.
Ganz andere Frage an euch als Systemkenner: Mit welchem Wuerfelsystem spielt man das?
Unleashed bedient also die wilde, unbeherrschte Seite des Settings? Den Explorer in an unfriendly wilderness Ansatz? Waehrend IK im gegenpol die "zivilisiertere" Welt zwischen Stahlgiganten und Kriegsgeraet beschreibt? -- Habe ich das richtig aufgefasst?
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Juan Ramón Jiménez
Re: Iron Kingdoms
von Tsu am 15.07.2015 09:55Frage 2: Unleashed ist weniger "Explorer in an unfriendly wilderness" sondern eher "Unfriendly wilderness bites explorer´s head off and starts a tribe war against those pigmen! Eat your enemy!"
Frage 1: Die Grundmechanik ist 2W6 + X gegen MW, mit einigen netten Details. Dazu gibt es bald mehr
Re: Iron Kingdoms
von Azradamus am 15.07.2015 14:37Also, wer schon in WoW Horde spielte und da seinen animalischen Urtrieben freien Lauf ließ, spielt Unleashed und all jene, die immer Allianz spielten um die pixeligen Nachtelfenbräute anzusabbern, spielt Iron Kingdoms und laesst sich von Steamjacks den Hintern versohlen?!
Und all dir, die das Game sus reinem Snobismus nie zockten, fuer die bleibt der Posten des Eisernen Kanzlers (SL) um die Gelueste seiner Spieler zu befriedigen?!
Sorry, kann gerade nicht Ernst bleiben.
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Juan Ramón Jiménez
Re: Iron Kingdoms
von Tsu am 15.07.2015 15:29Ernst musst Du ja nicht bleiben, aber versuch doch selbst beim Humor, den (Un)Sinn zu erhalten