Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

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Azradamus

35, Männlich

Beiträge: 2480

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Azradamus am 22.11.2013 17:44

Ich würde mich da Rmeinen Vorrednern, Roland, Teylen und NachtPhysik anschließen.


Jedoch denke ich, dass es nicht den einen Grund gibt.
Vielmehr ist es wohl ein Mix aus vielen Gründen:
 Angst vor den eigenen Fähigkeiten, dem Versagen, es ja irgendwie besser machen zu müssen als der Vorherige Spielleiter oder eben: So leiten zu müssen, dass die anderen von einem und dem für sie neuen Setting oder dem Rollenspielhobby im Allgemeinen begeistert sind.
Dann natürlich, der bleibende Eindruck, wenn man so durch etablierte RPG-Foren liest und auf Railroading, durchgeplante Abenteuer, sogenannte "Taschenlampenfallenlasser" geschimpft wird. Gerade letzteres ist so ein geflügeltes Wort, dass man sich irgendwie zurechtzubiegen scheint und erstmal jeden Spieler verdammt, der nicht das bestemögliche aus seinem Charakter rausholt und es wagt, wel sein Charakter eben ein kleiner Schisser ist die metaphorische Taschenlampe metaphorisch fallenzulassen.
Dann sehe ich in der Angst auch eine Unsicherheit. -- Das Hobby ist neu, vielleicht hat man auch noch gar keinen Eindruck wie das RPG spielen eigentlich am Tisch aussieht. Man schaut in das Grundregelwerk, liest wie die einem Sagen wie es zu gehen hat und weiß trotzdem nicht ganz, wie man das am besten umsetzt. Hängt natürlich auch vom System ab, in wie weit es unerfahrene Spielleiter an die Hand nimmt mit vorgefertigten Abenteuern, Anregungen wie eigene zu basteln, Beispielss-Abenteuergrundgerüsten, an denen man sich orientieren kann.

Ein weiteres Problem könnten die alten Hasen in der Runde sein, die womöglich - unabsichtlich oder absichtlich - Allgemeinplätze aufstellen wie: "Ich geb dir einen Tipp, mache es so..." oder "Nein, es gibt keine Elfen in [Ländername einsetzen]" "Nein es gibt kein Facebook im Shadowrununiversum" oder "Wichtig ist, zu bedenken, dass man in dem System NUR Helden spielt. Daher... ich würde dir raten, keine Bauern spielen zu lassen" etc. Was ich damit meine, ist die Setting-Borniertheit so mancher Altfans. Wenn dann eben DSA SO ist wie es in den Settingbänden seit Anno dazumal eben geschrieben steht, wenn eben das und das in der Spielwelt nicht funktioniert, weil... Aber selbst der gutgemeinte Rat, die Vorstellung eines Setting durch einen Altspieler um dem neuen SL das Setting ein wenig zu erklären, kann Ängste schüren.

Man muss als Spielleiter eben auch lernen, seine eigene Vorstellung der Spielwelt im Einklang mit seinen Spielern umzusetzen. Da sehe ich auch eine kleine Anfangshürde. Vor allem, wenn sich die Spielrunde nicht so einig wird. Hier wäre es sicherlich ganz sinnvoll VORHER darüber zu reden, was sich ein jeder unter dem angekündigten Spielsetting vorstellt, was er gerne mag und dann einen Konsens zu finden. Die Spieler teilen ihre Erfahrungen mit und Wünsche zum Setting, ihre Vorstellungen. Der Spielleiter benennt seine und gibt vielleicht noch angaben über seinen bevorzugten Spielstil etwa: "Ich beschreibe gerne ausführlich". Sagt die Gruppe nun "Nöö, wir wollen weniger beschreibung und mehr Action!" kann sich der SL darauf einstellen und sein ABenteuer, siene Kampagne eben so auslegen.
Das kann aber auch so aussehen, dass der SL vorher angibt: "Mein Setting nutzt DSA. Wir haben usn darauf geeinigt in Thorwal zu spielen, da ihr gerne Wikinger-Chars haben wolltet. Da ich gerne auch ein paar Freiheiten haben möchte um meine Sandbox ausgestalten zu können, habe ich mich entschieden die Kampagne in einer fiktiven Grafschaft in Thorwal anzusiedeln. Sprich ich nutze zwar den DSA-Hintergrund, lege die Welt aber nicht strikt nach vorhandenen Publikatiponen aus."

Indem man nun nach jeder Spielsitzungen Rückmeldung der Spieler einholt, kann man flexibel darauf reagieren, wenn sich die SPieler doch noch an etwas stören oder mehr von etwas haben möchten. Vielleicht wollten sie zwar Wikiger-Spielen aber nicht unbedingt das Künstliche Bild deer Wikinger auf großer Plünderfahrt mit Flügelhelmen, sondern eher das historische Bild der Wikinger eben auch als Siedler und Bauern spielen." Oderso. Nagelt mich da jetzt bitte nicht historisch fets. Ist nur ein Beispiel.

»If they give you ruled paper, write the other way.«
Juan Ramón Jiménez

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JesusDESBOESEN

27, Männlich

Beiträge: 325

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von JesusDESBOESEN am 26.04.2014 01:11

Hallo,

ich habe mir jetzt nicht alle vorherigen Posts durchgelesen, aber ich habe den Thread gerade zufällig entdeckt und würde gerne meine Meinung zur Thematik abgeben.

Also ich kann es für mich selbst überhaupt nicht nachvollziehen, warum so viele Spieler nicht "meistern" wollen.
Denn für mich ist "meistern" bzw. spielleitern einfach das beste und spaßigste überhaupt. Vielleicht wollen viele Spieler sich nicht die "Arbeit" oder die "Verantwortung" aufbürgen eine Runde zu "meistern". Vielleicht trauen sie sich es auch gar nicht zu oder wollen einfach selbst ein spannendes Abenteuer als großer Krieger erleben und sie denken, dass es als Spielleiter langweilig oder so wäre.  

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Hideyoshi

29, Männlich

Beiträge: 29

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Hideyoshi am 29.05.2014 20:08

Also ich hab bisher noch nie gemeistert, hab auch ehrlich gesagt ein bisschen Bammel davor, das geb ich zu xp
Der Spielleiter ist nunmal die Person der Gruppe, ohne die nichts geht :p Und ich schätze meine Spielweise eher als "der liebenswerte Sidekick" ein
Heißt ich bin sehr selten der Anführer der Gruppe, eher ein wenig der Beobachter. (Ob das nun daran liegt dass ich noch ein Anfänger bin, oder weil ich schon von klein an immer wohl überlegt habe bevor ich gesprochen hab, das ist ungewiss x3 )

Eigentlich könnte ich mir vorstellen dass ich das ganze als Spielleiter relativ passabel hinkriegen könnte, aber ich bin nunmal ein Mensch der immer extrem sichergeht. Ich habe mir schon sämtliche Videos von einigen Usern hier angeschaut die schon Tutorials für Meister gemacht haben und eigentlich klingt das ja auch machbar aber... da kommt das größte Problem von allen: Es fällt mir sehr schwer eine kreative Story zu überlegen und die irgendwie zu einem Ende zu führen das den Spielern auch gefallen könnte xp

Ich habe schon bei einigen Runden und Streams mitgespielt und eigentlich bei jedem Spielleiter der Gruppen gemerkt "Ja, der hat es drauf!" und auch manche Sachen die einfach kurz hineinimprovisiert wurden waren einfach so genial... das wäre mir nie innerhalb weniger Sekunden eingefallen

Naja, ich bin dann mal weiterhin der Azubi, lerne vielleicht ein bisschen dazu und womöglich krieg ich dann auch mal eine Geschichte zusammen die ich mal leiten werde (denn einfach so aus dem Buch, das würde ich eher nicht machen wollen )
 

Lets Plays von Kollegen/Freunden/Kartoffeln :3
>> Die Kollegen vom Potato Club <<

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Newman1987

37, Männlich

Beiträge: 561

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Newman1987 am 29.05.2014 21:05

würde sagen dass es zum teil an zu fordenden oder anstrengendend spielern liegt. Gibt spieler die versuchen die schwächen oder unsicherheiten von meistern ausnutzen. 

Ansonsten kann es daran liegen, das die erfahrung fehlt.
 

"when it rains look for rainbows. when it`s dark look for stars"

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maulwurf

36, Weiblich

Beiträge: 2

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von maulwurf am 30.05.2014 16:18

- viel Vorbereitungsarbeit
- Angst vor dem Versagen beim Improvisieren
- man hat schon einen geilen Spielleiter und fühlt sich unwohl in dessen Schatten
 

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Mischka

43, Männlich

Beiträge: 427

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Mischka am 30.05.2014 17:31

Bezüglich des Generalthemas denke ich hat @maulwurf die Urinstinkte bzw. Urängste sehr präzise getroffen.
Generell gehört doch eine Art von Extrovertiertheit zum leiten. Viele Menschen ähneln da eher Sandy (Wechselbalg) und mögen dieses "Rampenlicht" nicht.
Selbst im "Schutze" der Freunde und in deren Mitte kann das unangenehm sein. Geschweige denn exponiert für die Welt online sein.
Auch das grundlegende Gefühl des verglichen und gemessen werden, an denen die bereits bekannt und beliebt sind.

 

Ich möchte dies anhand meines Beispiels erörtern.
Ich habe vor ca. 20 Jahren mit dem PnP angefangen und weil jeder in der Runde auch mal spielen wollte, auch quasi zeitgleich mit dem "meistern".
Was wörtlich hieß, dass ich den "Schwarzen Turm" vorgelesen habe und wie der Ochs vor dem Berge stand, als die Spieler sich nicht von den Kaufleuten anheuern lassen wollten.

Mit der Zeit wurde mir das Abenteuer vorlesen und später vorbereitend lesen, anschließend freier nachspielen, zu lästig (Stichwort: Vorbereitungsarbeit).
Seitdem mache ich alle Spielerunden quasi wie Standup Comedy. Frei intuitiv aus dem Bauch heraus.

Dann traf ich auf den Nerdpol...
In Persona: MeisterUmbreon, AnguyX und Frank. (Großes Daumen hoch an der Stelle! Und auch an alle Anderen die ihr Herzblut in diese Seite gesteckt haben.)

Nachdem ich mir nur mit Schlafpausen dann Wechselbalg, Caligo, Pathfinder und Vampire reingezogen habe, war ich erst mal geknickt.
Ich dachte nur:"Ganz großes Kino! Ne ganz andere Liga!"

Mit etwas Abstand betrachtet, wie immer im Leben, festgestellt: Nein das ist keine Hexerei.
Wie Frank in seinen Behind the Scenes schon öfter betont hat: Gute Vorbereitung.

Als Quintessenz: Wer neu meistern will, sollte sich schon vorher überlegen was er machen will.
Seid da auch ehrlich zu euch selbst. Jedes und ich meine wirklich jedes Betätigungsfeld im Leben benötigt Übung, Training, Vorbereitung... nennt es wie ihr wollt.
Niemand fängt mit Karate an und macht am nächsten Tag eine Schwarzgurtprüfung.
Darum meine Appelle an die Community:
- An diejenigen die meistern wollen: Fragt erfahrene Spieler die euch bei eurem Vorhaben unterstützen können (Jeder Handwerkslehrling hat immer einen Ausbilder)
- An die erfahrenen Meister: Bietet jungen Meistern an, gerne mal mitzuspielen und zu unterstützen.
- An alle Mitspieler: Hab Rücksicht auf euren „neuen" Meister. Er will genauso Spaß am Spielen haben wie ihr auch. In während der aktiven Session sind da Regelreitereien und alle Arten von Kritik tabu. Nach dem Spiel, gebt Kritik wenn der Meister darum bittet. Wenn nicht sagt ihm wenigstens was euch gut gefallen habt. Wenn ihr „nichts findet", bedankt euch für seinen Mut und für die Arbeit die er investiert hat. Geht ihm auch seinen Lohn für die Runde. Erfahrung für die Spieler steht nur als Zahl auf dem Papier. Erfahrung für den Meister ist real.

Gruß
Mischka

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Zachill

35, Männlich

Beiträge: 305

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Zachill am 30.05.2014 21:37

Ich habe PnP quasi als Spielleiter angefangen. Das lag daran, dass ich die Initialidee zum PnP hatte und mir die Regelwerke besorgt habe. Damit war ich eigenltich von Anfang an der Spielleiter. Bis jetzt habe ich, dank Nerdpol, nur 2 Runden als Spieler mitgemacht (Space1889).
Vom Charakter bin ich eher nicht der geborene Spielleiter (zurückhaltend, lieber still und nachgibig, ...) und es fällt mir auch oft schwer Dinge zu beschreiben und den Spielern zu erklähren, die ich mir vorher noch so schön in mein Kopf ausgemalt habe. Ab und zu habe ich mir schöne NSC-Dialoge vorgelegt und gedanklich mehrfach durchgesprochen, aber dann wurden sie doch viel kürzer und nicht so theatralisch wie gedacht.
Dazu kommt, dass ich meine Gruppe nicht immer zusammen bekomme, sodass es muitunter sehr lange Pausen geben kann. Wenn ich dann ein Abend mit 2 von 4 Spielern zusammen sitzte und sie spontan was spielen wollen, dann fällt es mir um so schwerer.

Aber das alles hat mich nicht entmutigt, weil ich merke, wie ich auch Stück für Stück mich besser in die Rolle hinein finde und mir die Sache besser von der Hand geht. Regeln merk ich mir mehr und mehr, andere mögliche Vorgehensweisne fallen mir ein, bessere theatralische Fähigkeiten bilden sich aus - Ich lerne!
Auch möchte ich bewusst meine Persönlichkeit in die Richtung entwickeln und ich merke auch wie es langsahm vorwärts geht. Das gibt mir Mut zum weitermachen.

Zudem ist die Vorbereitung wirklich essentiell. Wenn ich mir unsicher bin, dann ist es gut den ein oder anderen Dialog/Rede nieder zu schreiben, nicht nur in Stichpunkten, sondern in ausformulierten Sätzen. (Das war schon dahmals in der Schule eine gute Hilfe, wenn man z.B. den 1, und letzten Satz komplett aufgeschrieben hat) Selbst Abenteuer aus Büchern sollten vorbereitet sein, damit man weis, worauf sich die Helden einstellen müssen und dass man, sofern man seine Spieler kennt, mögliche Abweichungen vorbäugen kann. Wenn man sich Begegnung, Gegner und falles auf kleinen Zetteln notiert, oder lesezeichen im Buch hat, dann spar das auch mühseliges Nachschlagen, was den Speilleiter nervös und die Spieler unruhig macht. Klahr sollte man als SL möglichst viel von den Regeln wissen, aber gerade am Anfang muss man immer wieder viel nachschlagen. Manschmal gebe ich das Regelwerk an einen Mitspieler und sage: "Such mal ...!" Dann kann ich verweil mit den anderen weiter machen. Es ist auch nicht schlimm, wenn man anfangs eine Regel (aus unwissenheit) falsch erklährt und sie in der nächsten Runde berichtigt. Die Spieler haben Verständniss dafür (meistens).
Solange es während des Spielens ab und zu spannend ist und jeder hin und wieder etwas zum Lachen hat, war der Abend ein Erfolg!

Bis man spontan ein Abenteuer aus der Hand schütteln kann, wie man es z.B. bei Anguy oder Unbreon sehen kann, dauert es eine Weile. Die Spieler sind schon seid vielen Jahren (Jahrzehnten) beim Rollenspiel dabei. Aber Übung macht den Meister!

Ich möchte daher jeden ermutigen selber einmal ein Spiel zu leiten. Gerade hier, am Nerdpol, ist es noch viel einfacher, wenn man sich erfahrene Spieler mit ins Boot holt, weil man dann die Regeln selber nich so gut kennen muss.
Spielleiten ist auf jeden Fall eine Bereicherung für ein selber, aber auch für die gesammte Gruppe, weil jeder mit der Zeit sein eigenen Stil herausarbeitet.
Eigentlich ist es schon fast wie ein Museum, in den man sich verschiedene Kunstwerke der Mehlerei anschaut. Alle sind unterschiedlich. Alle sind einzigartig. Das ist wichtig.

Las dich nicht entmutigen!
Keep going!
Werde Spielleiter! 

Habt ihr fragen zu Pathfinder?
Kennt euch gut mit den Regeln aus?
Wollt Auslegung zu Spezialfällen lernen?
--> Regelfragen zu Pathfinder <--

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Kiwi_Kea

57, Weiblich

Beiträge: 49

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Kiwi_Kea am 01.08.2014 21:04

Nun, bisweilen ist für den Spielleiter ein "Angstfaktor" die Vorbereitung des Spiels. Habe ich alles, was ich brauche? Bin ich sattelfest für meine Runde? Wird auch alles klappen?

Sicherlich braucht es ein wenig Erfahrung, um erst einmal zu lernen, die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen und daraus Schlüsse zu ziehen. Spiele leiten ist eine Reise, ein stetiger Lernprozess. 

Vor diesem Hintergrund hier ein, wie ich finde, interessanter Artikel von Phil Vecchione über eine "Reise" zum Thema Vorbereitung. Vieles hier haben auch schon andere im Nerdpol angemerkt, häufig auch in Videos. Ich finde es hilfreich, eine weitere zusammenfassende Sicht aufgeschrieben vor sich zu haben ... Phils aktuellen Modus könnte man vielleicht überschreiben mit Stärken <> Schwächen <> Fokus.

Interessant: Verfolgt ruhig mal die Links zu den verschiedenen Modellen, auf die Phil verweist. 

Phil Vecchione: A Return to Prep-Lite (featured on Gnome Stew)

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OpheliaWinter

34, Weiblich

Beiträge: 229

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von OpheliaWinter am 01.08.2014 21:39

Ich bin nun seit 10 Jahren Spielerin und habe in dieser Zeit sage und schreibe 2x gemeistert. Ewig ist das schon her und meine Gruppen wissen auch nix davon. Is´ auch gut so, sonst wollen sie Details und dann wird´s peinlich.

Ich habe mich einmal an Vampire versucht. Das lief auch eigentlich erstaunlich gut. War das erste Mal und unbeschreiblich chaotisch, aber sie Spieler fanden´s toll und wollten auch noch einmal spielen. Irgendwie hat sich die Gruppe dann zeitlich doch in den Sand verlaufen.

Beim zweiten Mal haben wir die D&D-Regeln genutzt, aber in einer ganz anderen Welt gespielt. Ich habe mir die nordische Mythologie zur Brust genommen und quasi diese Welt "nachgebaut" mit den Göttern als NSC (aber nicht als Götter, sondern als Menschen). Ich hab mir dazu so unendlich viele Gedanken gemacht und konnte aufgrund des Nachbaus eigentlich auch Sachen nachschlagen. Diese Runde verlief aber in einem riesigen Desaster und ich war unheimlich froh, als der Tag endlich vorbei war. Normalerweise bin ich nicht auf den Mund gefallen, aber wenn der Spielleiter zig mal ins Stocken gerät und mehr als einmal Google benutzt, ist schon irgendwas nicht ganz richtig. Weder den Spielern noch mir haben es gefallen und seitdem habe ich nie wieder gemeistert.

Für mich ist Rollenspiel ein Hobby und obwohl ich ein sehr fantasievoller Mensch bin, weiß ich, dass ich manchmal eine unglaublich lange Leitung habe. Und ich will einfach nicht die Spieler minutenlange auf eine tolle Antwort warten lassen. Diskussionen aus der Charakterperspektive fallen mir ja manchmal schon schwer. Ich würde einfach das Gefühl haben, dass ich meinen Spielern mit sowas einfach nur die Zeit rauben würde und dafür ist´s einfach ein zu schönes Hobby =)

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Kiwi_Kea

57, Weiblich

Beiträge: 49

Re: Woher kommt die Angst vorm Spielleitern (Meistern)

von Kiwi_Kea am 01.08.2014 21:52

@Ophelia: Vielleicht meine zwei Cents aus meiner Erfahrungswelt ....? (Nicht notwendigerweise nur Spielleiten.)

 

- Wenn man nicht möchte, muss man auch nicht.
- Wenn man möchte, dann helfen manchmal kleine Bissen.

Mein Eindruck aus Deiner Geschichte: Das waren ziemlich große Bissen. Schwer, an so etwas zu üben.

Vielleicht kommt man weiter, wenn man anstelle von "großen Stories" eher mal Vignetten spielt. Also kleine, kurze Abenteuer oder Szenen oder Kapitel, die überschaubar sind. Manchmal soll es ja auch Runden geben, wo so etwas reihum gemacht wird.

Wäre so etwas eine Idee?

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