[Traumwerkstatt] Aufgabe 1

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Rarazal

30, Männlich

Beiträge: 122

Re: [Traumwerkstatt] Aufgabe 1

von Rarazal am 16.10.2014 14:37

@BahnausSee:

Bei der Beschreibung der Personen, last euch alle Freiheiten. Alles, was nicht von mir gesagt wurde, ist Interpretationsfreiheit!

Natürlich hast du Recht, dass man den Originaltext schon noch erkennen sollte, aber eine gewisse künstlerische Freiheit ist mMn.Teil dieser Aufgabe. Einfach zu sagen "ihr macht das aber alle falsch" ist also etwas rigoros. Schließlich hat Hexxchen die Aufgabe gestellt, nicht du, und andere Menschen können sie anders auffassen und interpretieren als du.

Aber das nur so am Rande. Hier mein zweiter Text:

Text 2
Kein Entkommen

Dunkelheit hat sich über die Stadt gelegt, und wie ein Tuch aus schwarzem Samt schluckt sie alle Geräusche. Kein Kater schreit, kein Vogel flattert durch die Nacht, selbst der Mond scheint, als halte er den Atem an. Wartend. Beobachtend. Sie scheint ewig zu dauern, diese Phase der Stille, doch wie alles auf der Welt wird auch sie plötzlich gebrochen, denn ein Mann rennt durch die Stadt, mit keuchendem Atem und rasendem Herzen. Er tritt in eine Pfütze, sodass zahlreiche winzige Tropfen durch die Nacht wirbeln, während er seine panische Flucht fortsetzt. Ja, er hat Angst. Fürchterliche Angst. Das Blut rauscht in seinen Gehörgängen, penetrant und ohrenbetäubend laut, doch er gönnt sich keine Pause. Er rennt. Wie ein gnadenloser Schatten begleitet ihn die Gewissheit, dass er verloren ist, denn seine Verfolger werden nicht aufgeben. Niemals. Entgegen aller Vernunft wirft er einen Blick zurück, nur für den Bruchteil einer Sekunde – und da sieht er sie. Zwei Männer, bewaffnet und rasend vor Zorn, angetrieben von dem festen Willen, ihren letzten Zeugen verschwinden zu lassen. Er läuft weiter, denn was soll er sonst tun? Doch tief in seinem Innern weiß er, dass es vorbei ist. Es gibt kein Entkommen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.10.2014 14:41.

Kalaria

31, Weiblich

Beiträge: 11

Re: [Traumwerkstatt] Aufgabe 1

von Kalaria am 16.10.2014 16:34

Ich weiß gar nicht wo das Problem ist. Soll doch jeder die Aufgabe so absolvieren wie es für ihn am besten erscheint. Mir hat es Spaß gemacht die "Geschichten" mit Leben zu erfüllen und mir einen Background auszudenken, nur damit ich nicht irgendwas hinklatsche was die Kriterien erfüllt...

Zum auseinanderpflücken freigegeben



Text 2
Die Jagd


Dunkle Wolken zogen schnell am nächtlichen Himmel vorbei und verschleierten den Mond, der trügerisch am Himmel stand. Die Welt wurde durch die Strahlen, die einen Weg durch die Wolken fanden, in ein fahles, silbriges Licht getaucht, wodurch die Straßen surreal wirkten. Überall lauerten düstere Schatten in den Ecken der Gassen. Bewegten sie sich? War es eine Wolke, die sich vor den Mond geschoben hatte? Eine Katze die herumstreunte?
Es hatte zuvor geregnet und die vor kurzem noch stickige und schwüle Luft hatte sich zu einer nächtlichen, kühlen Sommerbrise gewandelt. Nebel hing über den Straßen wie ein Schleier, der die Gräueltaten dieser Nacht vor den Augen der Menschen zu verbergen versuchte. Dieser Nebel wurde in Aufruhr versetzt. In einem Moment schwebte er ruhig über die Straße, verbarg Autos, Mülltonnen und Straßenlaternen, doch im nächsten kräuselte er sich, wirbelte wild herum, als ein Mann ihn zu durchbrechen versuchte.
Wasser spritzte und regnete in kleinen glitzernden Perlen wieder zu Boden, als sich das Licht des Mondes in ihnen spiegelte. Glenn fluchte als er in der Pfütze beinahe ausgerutscht wäre und die Feuchtigkeit spürte, die sich in seinem Schuh ausbreitete. Doch er hatte keine Zeit, sich ihn auszuziehen, zumal er viel zu teuer gewesen war, um sich ihm einfach so zu entledigen. Also musste er hinnehmen, dass jeder zweite seiner Schritte von einem klebrigen Schmatzen begleitet wurde.
Schweißperlen breiteten sich auf seiner Stirn aus, während er weiterrannte und versuchte seine Verfolger im Gassengewirr abzuwimmeln. Er musste es schaffen, er musste sie fortlocken, fort von ihr. Trotz alledem hatte er nicht vor geschnappt zu werden, deshalb nahm er die Beine in die Hand. Seine Verfolger waren gut, sehr gut sogar. Glenn kannte sie, nicht wirklich gut, aber er wusste, dass sie jeden ihrer Aufträge erledigten.
Er warf einen Blick über seine Schulter und musste feststellen, dass es ihm nicht im Geringsten gelungen war sie abzuschütteln, im Gegenteil, sie kamen immer näher. Er konnte erkennen, wie der Kleinere von beiden eine Pistole in der Hand hielt, die von schwarzen Nebelschwaden umgeben war, zweifelsohne ein dunkler Magier. Der größere von ihnen schien ein Psioniker zu sein, zumindest schwebte der Deckel einer Mülltonne in seiner Nähe.
Nicht mehr lange und sie würden ihre Magie gegen Glenn einsetzen, höchste Zeit, vor ihnen zu verschwinden.
Gerade bog er um die nächste Kurve, als der Deckel der Mülltonne gegen die Wand krachte und scheppernd zu Boden fiel. Der Psioniker knurrte wütend auf. Und mit wütenden Psionikern war nicht zu spaßen.
In dem Moment schoss eine Kugel über seine rechte Schulter, als Glenn bemerkte, wo er sich befand.
Sackgasse. 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.10.2014 16:35.

Khoriminus

-, Männlich

Beiträge: 361

Meine Beiträge

von Khoriminus am 17.10.2014 17:31

Text 1 Der Kuss


Der Mond scheint hell der Wind weht sacht,
in dieser kalten Novembernacht.
Saß er da den Kopf gesenkt.
Das Buch in der Hand, das Licht gedämmt.
Und Herbstnacht lässt den Traum erwachen,
nachdem er sich so lange sehnt.
Denn das Buch soll in ihm entfachen,
das Feuer eines andren Jahrzent.

Und Bilder Zauberworten gleich,
umhüllen ihn ruhig und seicht.

Es war lang her das ist wohl war.
Seine Haut noch frisch und braun das Haar.
In Staub gehüllte Straßen,
der Kampfeslärm noch fern.
Welcher doch über aller maßen
an seiner Seele zerrt.

Denn sein Land zu schützen, 
ist eines guten Mannes Pflicht.
Und er verachtet jeden,
der mit diesem Schwure bricht.

Da stand er nun wusst nicht was zu tun.
An einem warmen Hersttag mitten in Verdun. 

Seine Zeit wär bald gekommen,
der Ruf der Schlacht, ihn bald ereilt.
Doch zugleich auch beklommen,
wars doch in seinem Herzen kalt.

Doch der Funk welcher ihn erhält,
lief ein letzes mal zu ihm.
Und es schien das seine Welt,
in tausend Teil zerfällt.

Als er ihre Augen sah,
gleich dem Schatze eines Zar,
ihr wundervolles Haar,
welches er umfuhr zart.
Und ihre Lippen rot und voll,
auf das er ihrer Zoll,
einen letzten Kuss zu seinem Gedenken,
um sie von Trauer abzulenken,
um ihrer zu Gedenken. 

Ihre Augen finden sich, 
ein braun, gleich einem Licht,
welches seinen Verstand zu rauben droht.
Welches er schwer nur mit Müh und Not,
zurücklassen kann.

Ihre Gefühle sie singen,
das Herz droht zu zerspringen!
Und er hält es nicht mehr aus! 

Der Strauß für sie fällt zu boden,
und in wallenden Wogen,
finden sich ihre Lippen zu einem letzen Kuss.
Vergessen sind Angst Sorg und Frust.
Nur der Moment scheint noch entscheidend.
Und doch küssen sie sich weinend.
Denn so schön ihr Kuss doch war,
ruft ihn doch die Kampfesschar!

Und die Silhouette verschwindent,
und eine Stehuhr verkündet, 
Geisterstunde

Und seine trüben Augen weinend,
tragen Kund von seinem Leiden.
Doch in seiner alten Lieb Gestalt, 
hat ihn Kalis Kuss ereilt. 




Text 2 Der Bettlersmann


Voll der Mond, und leuchtend hell.
Und in diese ruhige Welt tritt ein Knabe von 12 Jahren.
Was ward ihm wohl wiederfahren?
Die Hescher die ihn wollen fingen,
wolln ihn an den Galgen bringen,

Hatte er vielleicht gestohlen?
Ratsch ein Nagel! Tja so ohne Sohlen.

War es denn gar ein Mord?
ZACK! Da ist die Mütze fort!

Oder war er denn ein Ketzer? 
Unser lieber schwer Verletzter.
Der nur noch humpelt rennen kann.
Nein er war nur ein Bettlersmann.

Ein Knab der im Alter von 3 Jahr,
auf die Stufen der Kirche gelegt worden war.
Von dort verstoßen weil seiner roten Haare,
Versucht er sich auf dem Markt als Narre.
Doch auch das ging nicht gut,
weil sich der Bürger Hass auf ihn entlud.
Da versucht er sich als Handwerker, doch schnell war klar,
das auch das nichts für ihn war.
Und als er über sein Leben sann.
Blieb ihm nur der Bettlersmann.

Und nun rennt er durch die Straßen.
Richtung Brücke und die Blasen,
an seinen Sohlen groß wie Eier,
und nun steht er da am Weiher.
Und bleibt entschlossen stehn,
nur um auf die Verfolger zuzugehen.
Weil er nicht immer weglaufen kann!
Nein! Doch er ist nur ein Bettlersmann....

Die Männer zücken ihre Waffen,
jeder Schlag von ihnen Traf,
Und als sie ihr Werk vollendet,
den Körper man dem Weiher gab.
Denn er nun nicht mehr Leben kann,
Niemals mehr ein Bettlersmann....

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.10.2014 19:01.

Hexxchen

34, Weiblich

Beiträge: 655

Re: [Traumwerkstatt] Aufgabe 1

von Hexxchen am 17.10.2014 17:45

Ich hab mich natürlich auch selber an n aufgaben versucht.


Ganz genau musterte sie Barabas. Fein sah er aus in seinem Gewand. Unpassend. Es lag eng an und lies seinen schlanken aber kräftigen Körperbau erahnen. Er schaute ernst aus seinen braunen Augen zu ihr hinunter.Wenn ein Lichtschein auf die Regenbogenhaut um die verengte Pupille herum viel, wirkte es als starre man in ein schwarzes Loch, dass einen mitten zwischen den Dünen einer roten Wüste in sich gefangen nahm. Sein Blick konsumierte sie und forderte ihre gesamte Aufmerksamkeit.
Um sich nicht zu verlieren schloss Isabella ihre Augen und erwartete was kommen möge. Immer näher kam ihr dieser geheimnisvolle Fremde. Erde. Und frisches Gras roch sie an ihm. Ein ganz leichter Hauch von Tabak schwang in seinem Atem mit. Nicht unangenehm, sondern eher so wie Großvater an einem Winterabend vorm Kamin. Ein vertrauter Geruch, den sie freudig einsog, der ihr ein wenig die Angst nahm.
Ein Kitzeln lies sie kurz zusammen zucken, als ihre eigenen Haare über ihren Nacken strichen. Er hatte seine Hand nach ihr ausgestreckt, lies eine ihrer goldenen Strähnen durch seine rauen Finger gleiten. Sie erwischte sich dabei ihren Kopf zu neigen und ihre Wange in seine Handfläche zu legen wie ein Bild in einen Rahmen. Aber er strich an ihrer zarten, jugendlichen Haut vorbei um ihr Kinn zwischen seinen Fingerspitzen zu führen. Der Duft war ganz nah und der letzte Zentimeter gehörte ihr. Er würde sie nicht küssen, wenn sie es nicht zulassen wollte. Gemeinsam öffnete Isabella ihre Augen und ihre Lippen.
Ihr Vater war ob all ihrer Proteste beharrlich geblieben und ihr einen guten Mann ausgesucht, statt sie ihr Herz an einen jungen Burschen verlieren zu lassen.

 

Ein Lichtschimmer spiegelt sich auf der krausen Wasseroberfläche. Etwas hatte die Masse erschüttert. Er hustete und spuckte die braune brühe aus. Er hatte versucht einzuatmen, mit der Nase in einer Pfütze. Verdammt! Pfützen findet man für gewöhnlich am Boden. Und da bewegte man sich nicht fort. Nicht mit dem Gesicht voraus. Scheiße! Steh auf Paul! Du hast dich einmal lang gelegt. Das wars mit dem Vorsprung. Ohh fuck das Päckchen. Wo ist das Päckchen. Trocken geblieben. Einmal in hohem Bogen voraus geflogen. Ein Glück. Hochwuchten. Abdrücken. Los. Wie bei den Bundesjugendspielen. Nur nicht in Form. Pew Ein Schuss ging direkt an ihm vorbei.
„Stehen bleiben!" Im Leben nicht. Die Typen würden ihn nicht kriegen. Nicht mit frischem Atem in seiner Lunge.
„Stehen bleiben habe ich gesagt. Das war der letzte Warnschuss!"
Ach fick dich doch. Dich und die ganze Donut fressende Bagage.
Flatsch. Paul keuchte und lies vor Schock das Päckchen fallen.
Welche Entität hatte seinen Gedanken gelauscht und ihm einen Streich gespielt, indem sie den Polizisten glatt hatte durch einen Lungenflügel schießen lassen.
Er kollabierte und Luft entwich durch ein blutiges Loch in seiner Brust. 

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Reg_Jackson

30, Männlich

Beiträge: 185

Re: [Traumwerkstatt] Aufgabe 1

von Reg_Jackson am 19.10.2014 14:21

Hier bitte, weil es sich von euch gewünscht wurde

[Traumerkstatt] Aufgabe 1: Besser du rennst! 

Auf meinem YouTube Kanal gibt es Brickfilme, Vlogs und Kurzfilme:
RippinRegJackson

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Feder
Administrator

29, Weiblich

Beiträge: 231

Re: [Traumwerkstatt] Aufgabe 1

von Feder am 20.10.2014 20:17

Sooo jetzt auch endlich meine Texte mit integrierter Hausaufgabe. Um Kritik ist gebeten gerade bei dem text mit Kitsch.

Text 1

 Hast du jemals versucht Sonnenlicht eine Melodie zu geben? Sie ist so ein hoheitsvolles Gebilde am Himmel, dass ihr wohl nur schwere Melodien genügen.
Sie schaut ihn an. Sie wüsste genau welches Lied sie der Sonne geben würde. Eine träge Melodie, wie an einem heißen Nachmittag an dem sich die Katzen in der Sonne räkeln und sich die Wärme in ihrem weichen Fell fängt, ein samtiges Schnurren aus dem Bauch, dass die Haare vibrieren lässt.
Er sieht gut aus. Nicht so wie andere, es ist... komplexer. Keine offensichtliche Schönheit, keine aufdringliche. Eher wie etwas das durch seine Komplexität besticht, eine Summe aus Details die für dich genommen unspektakulär oder unschön sind. Ihr drängt sich das Gesicht eines alten Menschen auf, die vielen Falten, Runzeln und Grübchen. Sie machen ein Gesicht weicher. Sie fügt dieses Bild in den goldenen Nachmittag ein, zu den Katzen. Die prickelnde Wärme auf den Katzenbäuchen gemischt mit dem Geruch von frischen Keksen.
Sie sehen sich in die Augen. Und ein See, ein frischer klarer See mit kühlem Wasser. Ein glucksender Bach erquickend und erfrischend.
Sie schließt ihre Augen und wartet, dass er sie küsst. Ein prickeln in der Luft, unsichtbar wie die Elektrizität vor einem Gewitter.
Kleine Gewitterwolken am Himmel. Natürlich! Wie an einem schweren Sommertag. Die Luft steckt voller Energie, sie ist geladen. Er atmet ihr ins Gesicht und bleibt vor ihrem stehen. Die kühle Briese kitzelt sie im Gesicht. Eine Gänsehaut kriecht ihren Rücken hinunter und die feinen Häärchen in ihrem Nacken und an ihren Armen stellen sich auf. Sie hat das Gefühl zu platzen. Das Kitzeln breitet sich in ihrem Körper aus wie ein Kinderlachen.
Sie freut sich. Nur er löst diese Gefühle in ihr aus, dieses Gefühl des warmen trägen Sommertags kurz vor einem Gewitter. Mit warmen Katzenfell und dem Geruch nach frischen Keksen.
Er nimmt ihre Haare in die Hand und sie schmiegt sich an ihn. Er küsst sie.
Es ist wie nach Hause kommen, an einem warmen goldenen Sommertag.

Jetzt mit Kitsch...:
 Sie stehen sich gegenüber. Wie zwei Kontrahenten blicken sie sich fest an, betasten einander mit den Augen, messen sich am jeweils anderen. Sie nutzt diese Gelegenheit um seinen Anblick wieder einmal in ihr aufzusaugen. Die dunklen Locken, die noch dunkleren Augen, so tief, dass jeder in ihnen ertrinkt wenn er nur zulange hinein blickt. Jeder. Sie eingeschlossen. Krampfhaft versucht sie sich an die nächsten Schritte zu erinnern als die Musik einsetzt. Sie spürt die tausend Augen die betrachten, begaffen als sie wie zwei Tiger aufeinander zu schleichen, geschmeidig wachsam. Sie umkreisen sich wiegen sich in den Klängen der sündländischen Melodie die ihr Blut in Wallung geraten lassen. Aber es ist nicht die Musik wie die Zuschauer denken werden die gierig jede Bewegung der jungen Körper aufsaugen und ihnen die Intimität dieses Augenblickes entreißen wollen, nein es ist er. Er der sie jetzt bestimmt und fest an sich heran zieht. Als ihre Körper aufeinander treffen explodieren vor ihrem Inneren Auge kleine Lichtblitze und es kostet sie einiges ihre Körperspannung zu behalten sonst wäre sie schon jetzt einfach nur in seinen Armen zusammen gesunken und hätte sich dem Feuer hingegeben, welches sie allerdings in eine ganz andere Richtung gelenkt hätte. Nicht auf die Mitte der Bühne, wo sie nun in engen Figuren umeinander herumwirbeln, sich bald voneinander lösen nur um dann mit unverminderter Hitze aufeinander zu treffen, nein viel eher hinter die Bühne. Weg von den gierigen aufdringlichen Blicken der Zuschauer. Die Reibung, das ständige auseinander fahren und wieder zusammen treffen macht sie wahnsinnig und sie ist dankbar, dass ihr die Figuren in Fleisch und Blut über gegangen sind durch die Zahllosen Übungen die heute noch Bestandteil ihrer schlaflosen Nächte sind. Sie weiß, dass es gleich zum großen Finale kommen wird und ihre Knie zittern allein bei dem Gedanken daran sich endlich in diese Arme fallen zu lassen. Sie spürt seinen erhitzen Atem in ihrem Gesicht als er ihren Blick sucht um den Augenblickt genau abzupassen. Er muss doch sehen wie sie brennt, in seinen Augen lodert doch das selbe Feuer.
Ihre Lippen teilen sich zu den ungesprochenen Worten und er lässt sie fahren, fängt sie wieder ein, greift zu und mit einem Ruck hängt sie da. In der knisternden Schwerelosigkeit seiner Arme, während der Applaus über sie hinweg schwappt. Sie spürt seine Blicke, sie leiten über ihren Hals, erobern ihr Kinn. Mit glänzenden Augen blickt sie nach oben. Er kommt näher, das war so nicht abgemacht und dennoch scheint er der Anspannung nicht mehr standhalten zu können...
Ein scheppern erklingt und Mara zuckt so heftig zusammen das sie mit einer Handbewegung ihr Mäppchen vom Tisch fegt und sich der Inhalt über den Fußboden neben ihr verteilt. Sie braucht einen Moment ehe sie realisiert wo sie sich befindet und das die komplette Klasse, inklusive Herrn Marves sie anstarrt. Auch Toni....
Mit hochrotem Kopf murmelt sie eine Entschuldigung und beginnt hastig die Stifte wieder einzusammeln. Nur kurz realisiert sie, dass er Marves den Kopf schüttelt und sich dann wieder seinen Aufzeichnungen an der Tafel zuwendet. Sie bleibt einen Moment länger unten als sie müsste, will sicher gehen, dass alle wieder nach vorne sehen wenn sie wieder hochkommt. Oh Mann...
Sie stellt ihre Federmappe wieder auf dem Tisch ab und versteckt sich hinter ihrem Chemiebuch. Warum dem Unterricht folgen wenn man Chemie auch anders viel interessanter erklären kann?




Text 2 Purpur- das königliche Rot
 
 Der Mond scheint. Sanft spiegelt er sich in den Pfützen der regennassen Straßen wieder. In der Luft hängt dieser typische Geruch, der immer über der Stadt hängt nachdem es geregnet hat. Fast scheint es so als hätte er einen Teil der Staub-, Ruß- und Rauchpartikel aus der Luft gewaschen die die großen Fabriken täglich in den Himmel pusten.
Ein Mann tritt in eine Pfütze und der Mond splittert. Plötzlich gerät seine Oberfläche in Bewegung, bebt, wankt. Silberne Fragmente gefangen in den Wassertropfen verteilen sich über die Pflastersteine. Der Mann stolpert weiter. Er hat keinen Blick für das Licht des Mondes in den Pfützen oder die Nässe die kalt und beißend durch seine Hose kriecht, die Socken frisst und durch die kaputten Sohlen seiner Schuhe dringt wie eine feindliche Armee.
Seine ganze Aufmerksamkeit ist auf, dass Trommeln seiner Schritte gerichtet welches mit seinem Herzschlag um die Wette rast und seine Flucht mit einem irrwitzigen Rhythmus untermalt. Sein Atem entfährt ihm zischend.
//Bloß nicht stolpern! Weiter! Nicht stehen bleiben! Auch wenn die Lunge brennt und der Wind die Augen tränen lässt. NICHT UMDREHEN!!!//
Er hat Angst, nein Panik, nein... irgendwas dazwischen. Keine Zeit darüber nachzudenken. Hastig schlittert er um eine Ecke, greift in die Mauer um nicht doch noch zu stürzen.
Um ihn herum dunkle backsteinwände, geschwärzt von Ruß und Asche, nur spärlich beleuchtet im Licht der wenigen Laternen.
Er rennt, rennt durch die Nacht. Schwärze vor ihm Schwärze hinter ihm. Er kann sie hören, dass Geräusch ihrer Schritte hallt von den nassen mauern wieder. Sie kommen, sie kommen näher! Verzweifelt wirft er sich nach vorne, kneift einen Moment die Augen zusammen um die aufsteigende Verzweiflung zu unterdrücken.
Ein Fehler...!
Ein falscher Tritt, ein loser Stein und schon stürzt er auf das kalte Pflaster, schrabbt über die Steine und bleibt kurz darauf liegen.
//Atme! Atme verdammt!//
Seine Lunge verkrampft, weigert sich den lebenswichtigen Sauerstoff einzusaugen. Keuchend liegt er da. Er hört sie, wie Hunde die Blut gewittert haben, sie sind so nah, nur noch zwei Straßen entfernt. Er schaut nach hinten.
„Steh auf!", seine Kehle ist so trocken, dass die Worte wie ein knurren über seine Lippen kommen. Er stößt sich ab, taumelt, fängt sich und fängt wieder an zu laufen. Seit Stunden wird er verfolgt.
Sie sind zu zweit, gut genährt und entschlossen. Bewaffnet sind sie auch, aber zielen können sie nicht, sein Glück.
Noch vier Straßen. Er muss es einfach schaffen. Wenn er nicht nach Hause kommt.
//Nicht denken! LAUF!//
Sie sind zu nah. Er spürt ihre Wut. Ihre Blicke brennen sich wie der Strahl einer fokussierten Lupe in seinen Nacken.
„Bleib stehen du Köter!"
Sie sind sauer, so sauer. Sie jagen ihn für ihren Geschmack bereits zu lange. Er darf nicht stehen bleiben. Vor ihm ist die Hafenkante. Die Brücke! Gleich da, gleich geschafft!
„Verfluchter Bastard! Ich bringe dich um. Und wenn ich damit fertig bin besuch ich deine kleine Familien zu Hause und treibs mit Maria!"
NEIN! Entsetzen packt ihn, lähmt ihn. Sie können nicht wissen... Sie dürfen nicht... Nein!
Plötzlich trifft ihn der Schlag im Rücken, so heftig dass er nach vorne fliegt. Er schmeckt Dreck und Blut als er sich auf die Zunge beißt. Ihm wird warm, eine Hitze breitet sich in ihm aus, vertreibt die Klammheit aus den Kleidern. Verwirrt versucht er sich aufzurichten, tastet nach seiner Brust.
War das ein Knall?
Alles verschwimmt, seine Beine schmerzen, seine Lunge weigert sich weiter zu atmen. Vorbei... So müde..., seine Muskeln sind so schwer er kann die Hände kaum heben.
Es ist rot, seine Lieblingsfarbe, die Farbe der Könige und des...

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Reg_Jackson

30, Männlich

Beiträge: 185

Re: [Traumwerkstatt] Aufgabe 1

von Reg_Jackson am 20.10.2014 22:28

Die Texte aus dem Stream kannte ich ja schon, besonders der zweite ist echt genial.

Zum Kitsch-Text:
Ich hatte das Gefühl, Regenbogen spucken zu müssen
Dennoch bin ich begeistert, wie es dir gelungen ist das ganze zu lösen ohne die typischen Formulierungen zu wählen. 
Der Twist am Ende ist auch gut und kam, obwohl solche Twists bei Text 1 häufiger vorkamen, zumindest für mich relativ unerwartet. 
Das gibt auf jeden Fall einen Daumen nach oben  

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